Di Salvo klatscht mit Tresoldi ab.

Antonio Di Salvo hat einen „engen Draht“ zu Nicolo Tresoldi. Foto: imago/Matthias Koch

Nächstes Talent weg? U21-Trainer reagiert auf Italien-Gedanken von Sturm-Hoffnung

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Verliert der DFB das nächste Talent an Italien? Trainer Antonio Di Salvo will die kürzlich getätigten Aussagen von seinem U21-Stürmer Nicoló Tresoldi jedenfalls erst einmal nicht an die große Glocke hängen. „Am Ende ist es so, dass wir sehr viele Spieler haben, die auch für ein zweites Land spielen könnten. Aktuell spielt er für Deutschland und fühlt sich extrem wohl bei der U21“, sagte Di Salvo bei einer Medienrunde am Montag.

Vizeeuropameister Tresoldi, der im Sommer von Hannover 96 zum FC Brügge nach Belgien gewechselt war, galt zuletzt auch als Kandidat für den Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Oktober-Länderspiele. Als Sohn eines Italieners könnte er zukünftig aber auch für die Squadra Azzurra auflaufen – die Spekulationen über einen Verbandswechsel hatte er zuletzt selbst angeheizt.

Gattuso Anruf würde Tresoldi freuen

„Die Regeln erlauben es, und mein Telefon ist eingeschaltet. Wenn Gattuso (Gennaro Gattuso, italienischer Nationaltrainer; d. Red.) mit mir sprechen möchte, würde mich das sehr freuen“, sagte der in Cagliari geborene Angreifer im Vorfeld des Champions-League-Duells bei Atalanta Bergamo (1:2) bei Sky Sports Italia. Noch fühle er sich aber „sehr wohl“ in der deutschen U21. „In Zukunft … wird man sehen“, sagte Tresoldi, der sogar auch für Argentinien, das Heimatland seiner Mutter, auflaufen könnte.

Di Salvo nahm die Aussagen gelassen. „Wenn er danach gefragt wird, ob er sich freuen würde, wenn Gattuso anruft, dann ist das so. Genauso freut er sich sicher, wenn ich oder Julian anrufen“, sagte der 46-Jährige, der selbst italienische Wurzeln hat. „Ich habe einen engen Draht zu ihm und werde die Tage auch nutzen, mit ihm mal persönlich über die Situation zu sprechen. Aber ich glaube, dass wir das Thema nicht zu groß machen sollten.“

DFB verlor zuletzt schon Uzun

Letztendlich gebe es in der DFB-Auswahl einige Spieler, die für einen Verbandswechsel in Frage kommen, so Di Salvo. Paul Wanner (PSV Eindhoven) könnte zukünftig für Österreich auflaufen, Brajan Gruda (Brighton & Hove Albion) hat albanische Wurzeln, ebenso wie Nelson Weiper (FSV Mainz 05). Erst kürzlich hatte sich der Frankfurter Can Uzun für eine Zukunft in der türkischen Nationalmannschaft und gegen den DFB entschieden.

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„Wir bemühen uns um die Spieler, nicht nur ich, sondern generell der DFB. Wir stehen in Kontakt mit den Spielern und deren Familien – und das werden wir auch weiter so fortführen“, sagte Di Salvo: „Am Ende müssen wir die Entscheidung akzeptieren, die ein Spieler für seine Karriere trifft. Das respektieren wir dann auch. Aber wir wollen Spieler dabeihaben, die voller Überzeugung den Weg mit dem DFB gehen wollen.“ (sid/sd)

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