Nach Debakel von Bremer Fans gefeiert: Der 1. FC Köln macht sich lächerlich!
Der Klassenerhalt stand für den 1. FC Köln bereits fest – man hatte sich am letzten Spieltag mit Anstand verabschieden wollen. Doch das „ist nach hinten losgegangen“, gestand Köln-Profi Marco Höger. Mit 1:6 ging der FC bei Werder Bremen unter, das sich damit noch in die Relegation retten konnte. Und am Ende hatten alle gute Laune.
Wirklich groß war die Enttäuschung über das 1:6-Debakel auch bei Trainer Markus Gisdol nicht. „Wir haben letzte Woche unser Ziel erreicht, da fallen Fokus und Anspannung ein bisschen weg“, sagte der Coach. „Die Woche war nicht so einfach für uns. Deshalb werde ich nicht auf der Mannschaft rumhacken. Wir haben unser Klassenziel letzte Woche erreicht, deshalb wird es heute von mir keine große Schelte geben.“
1. FC Köln mit Bundesliga-Debakel gegen Werder Bremen
Yuya Osako (22./58.), Milot Rashica (27.), Niclas Füllkrug (29.), Davy Klaassen (55.) und Josh Sargent (68.) hatten für ein halbes Dutzend Tore der Bremer gesorgt. Von Köln gab es kaum Gegenwehr, nur Dominick Drexler (62.) traf zwischenzeitlich zum Anschluss. Der FC hat damit nicht eine einzige Partie seit dem Neustart nach der Corona-Pause gewonnen – stattdessen gab es vier Unentschieden, fünf Niederlagen und 24 Gegentore in neun Spielen.
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„Die Mannschaft braucht dringend eine Pause, sowohl körperlich als auch mental“, weiß Gisdol. FC-Profi Höger zeigte sich deutlich selbstkritischer: „Wir wussten, dass wir eine gewisse Verantwortung gegenüber anderen Mannschaften hatten. Das war von Minute eins an zu wenig. Dieser Tatsache müssen wir uns alle stellen. Das ist scheiße, was wir hier abgespult haben.“
Fortuna Düsseldorf: Wut auf den 1. FC Köln nach 1:6-Debakel
Am Ende ist Fortuna Düsseldorf die Mannschaft, die den Gang in Liga zwei antreten muss – und das ausgerechnet durch die Mithilfe des Rivalen aus Köln. „Mich würde es freuen, wenn es Düsseldorf wird“, hatte FC-Torwart Timo Horn noch in der Winterpause gesagt. Entsprechend groß war bei den Düsseldorfern nicht nur die Enttäuschung nach dem 0:3 bei Union Berlin – sondern auch die Wut auf dem FC.
Trotz Corona: Werder-Fans feiern vor dem Weserstadion
Für große Freude sorgte der Kölner Auftritt hingegen bei den Bremer Fans: Mehrere Hundert Fans hatten sich vor dem Weserstadion zu einer spontanen Feier versammelt, um das Erreichen der Relegation zu bejubeln. Die Bremer Polizei forderte die Anhänger mehrfach zur Einhaltung der gültigen Abstandsregeln wegen der anhaltenden Corona-Pandemie auf. Und Werder-Trainer Florian Kohfeldt appellierte im Anschluss: Egal, wer es am Ende wird in der Relegation, bitte bleibt zu Hause. Wir sind immer noch in einer Pandemie.“
Auch der 1. FC Köln lässt sich von Bremen feiern
Die Feierlichkeiten ließen sich die Bremer aber nicht nehmen. Bejubelt wurden aber nicht nur die Werder-Profis, sondern auch der 1. FC Köln. Besonders skurril: Nach dem Spiel kam Köln-Stürmer Anthony Modeste sogar noch einmal aus dem Mannschaftsbus, ließ sich von den Bremer Fans für die 1:6-Niederlage „feiern“.
Wie ein Triumph fühlt es sich für Kohfeldt aber noch nicht an. „Die brutale Drucksituation bleibt bestehen“, sagte der Werder-Coach. „Wir sind uns vollkommen bewusst, dass wir noch nichts erreicht haben. Denn jetzt haben wir die nächsten zwei Endspiele.“ Ob es am Donnerstag (2.7.) und am Montag (6.7./jeweils 20.30 Uhr) gegen den 1. FC Heidenheim oder gegen den HSV gehen wird, entscheidet sich heute ab 15.30 Uhr. (rmy)