• Ex-Nationalspieler Steffen Freund äußerte sich unglücklich über Spieler von Schalke 04.
  • Foto: imago images/Revierfoto

Nach Aussagen bei Sport1: Rassismus-Vorwürfe gegen Europameister Steffen Freund

Diesen Fauxpas hätte er sich sparen sollen. Ex-Nationalspieler Steffen Freund, der mit Deutschland 1996 Europameister wurde, vergaloppierte sich am Sonntagvormittag im Sport-1-Doppelpass, als er das krisengeschüttelte Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04 aufs Korn nahm. Der 50-Jährige unterstellte gleich zwei Spielern der „Knappen“, dass sie aufgrund ihrer Herkunft nicht in der Lage seien, alles für den Verein in die Waagschale werfen zu können.

Zielscheibe von Freunds Kritik waren der Marokkaner Amine Harit (23) und Kollege Nabil Bentaleb (26), der algerisch-französische Wurzeln hat. Beide wurden im Laufe der Woche vom Verein vorübergehend suspendiert, von einer Denkpause war die Rede. Freund vermutet, den Beiden fehle die Fähigkeit, für Schalke zu kämpfen.

„Malochen, das ist das Allerwichtigste“, so Freund. „Jeder Spieler muss bereit sein, sein Herz auszuschütten für den Verein. Und dann bin ich auch bei Harit, auch er kann das natürlich nicht mit diesen Wurzeln.“

Freund unterstellt Bentaleb „gewisse Disziplinlosigkeit“

Über Bentaleb sagte Freund, er kenne ihn persönlich. Der Mittelfeldspieler habe „unglaublich viel Talent“, sei „im Endeffekt bei Schalke gelandet, aber ist französisch-algerischer Herkunft“. Und da müsse man „wissen, dass eine bestimmte Aggressivität, auch eine Disziplinlosigkeit schnell kommt, wenn er nicht derjenige ist, der gesetzt ist“.

Starker Tobak, der sogleich für reichlich Wirbel im Netz sorgte. So ließ Twitternutzer @goenntherjauch wissen: „Steffen Freund kennt sich ja so gut mit Wurzeln aus, vielleicht sollte man ihn lieber im Moma als Pflanzenexperte befragen. Ne, aber ohne Witz: Dass hier ungefilterter Rassismus Twitter braucht, um bemerkt zu werden, ist peinlich. Bin auf die Konsequenzen des Dopa gespannt.“

Schalke 04 wehrt sich nach den Äußerungen

Unglückliche Äußerungen von Freund, der von 2009 bis 2012 auch für den DFB arbeitete und die U16- und U17-Nationalteams trainierte. Schalke 04 reagierte schnell auf Freunds Aussagen. „Die Denkpause für Harit und Bentaleb hat nichts mit deren Wurzeln zu tun!“, ließ der Verein via Twitter wissen. „Sowas hat für uns grundsätzlich nichts mit der Herkunft zu tun.“

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