Thomas Müller und Joshua Kimmich stehen enttäuscht nebeneinander

Thomas Müller (l.) und Joshua Kimmich nach dem Champions League-Aus gegen Inter Mailand Foto: imago/Kirchner-Media

Müller nach Bayern-Aus: „Kann ich in den Spiegel schauen?“ – Kimmich macht Ansage

Es war sein letzter Auftritt in der Champions League für Bayern München, aber Thomas Müller verabschiedet sich nach dem Viertelfinal-Aus gegen Inter Mailand erhobenen Hauptes aus der Königsklasse.

„Natürlich sind wir enttäuscht. Wobei, was heißt enttäuscht? Ich bin gar nicht so richtig enttäuscht, weil am Ende spielen wir eben Fußball“, sagte der Fanliebling nach dem 2:2 (0:0), das reichte nach dem 1:2 im Hinspiel nicht zum Weiterkommen: „Ich bewerte Spiele immer ein bisschen für mich persönlich: Habe ich alles gegeben? Kann ich in den Spiegel schauen? Hat die Mannschaft alles gegeben? Dann kann man auch in den Spiegel schauen.“

Müller sieht Chancenverwertung als Hauptproblem

Und Müller, der im San Siro seinen 163. Einsatz in der Königsklasse hatte und den Henkelpott 2013 und 2020 gewann, konnte in den Spiegel schauen. „Klar, wir können diskutieren, aber wir spielen gegen die beste Mannschaft Italiens, die in der gesamten Champions-League-Saison vor diesem Spiel nur zwei Gegentore bekommen hat“, sagte der 35-Jährige, dessen Vertrag in München nicht mehr verlängert wird: „Und wir hatten Chancen über Chancen – oder zumindest Halbchancen.“

Thomas Müller trug die Kapitänsbinde - zum letzten Mal in der Champions League. imago/Ulmer/Teamfoto
Thomas Müller trug die Kapitänsbinde - zum letzten Mal in der Champions League.
Thomas Müller trug die Kapitänsbinde – zum letzten Mal in der Champions League.

Die Münchner spielten überlegen, vergaben aber erneut viele Möglichkeiten – am Ende waren die Treffer von Harry Kane (52.) und Eric Dier (76.) zu wenig. „Wir machen ein Tor, gehen 1:0 in Führung, kommen gut ins Spiel – aber natürlich, sind sie auch gut“, sagte Müller: „Am Ende geht dann in den letzten fünf Minuten vielleicht noch einer rein, dann stehen wir anders hier.“ Es ging aber keiner mehr rein.

Kimmich zeigt sich trotz des Ausscheidens zuversichtlich

Auch Bayerns Mittelfeldstar Joshua Kimmich bemängelte nach den engen Inter-Spielen die fehlende Effizienz und viel zu häufig verspielte Führungen. Mangelnde Qualität also? Da widersprach der Mittelfeldchef: „Wenn wir ein Qualitätsproblem hätten, würden wir es nicht schaffen, die dominierende Mannschaft auf dem Platz zu sein. Wir müssen Ergebnisse ziehen.“ Darum lautete sein Resümee in Mailand: „Ich bin vom Team, vom Weg und vor allem auch vom Trainer völlig überzeugt.“



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Kimmich ordnete die Münchner Champions-League-Saison nach acht Siegen, zwei Unentschieden und vier Niederlagen als nicht ausreichend für ein Spitzenteam und die Ansprüche auf das Finale im eigenen Stadion ein.

Kimmich: „Wir haben nicht viele europäische Spitzenteams geschlagen“

„Wir haben nicht viele europäische Topteams geschlagen“, sagte er und nannte dabei die beiden Achtelfinalsiege gegen Leverkusen und das Heimspiel gegen Paris Saint-Germain in der Ligaphase. Unabhängig vom Wettbewerb sei es so, dass es „zu oft der Fall ist, dass wir nicht als Sieger vom Platz gehen, obwohl wir das Gefühl haben, dass wir die bessere Mannschaft sind.“

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Am Samstag muss das Team von Trainer Vincent Kompany in Heidenheim beim abstiegsbedrohten Tabellen-16. antreten. „Nach einer Niederlage, nach einem Aus ist es einfacher, eine Reaktion zu zeigen“, meinte Kimmich. „Wenn wir hier 3:0 gewonnen hätten, würde ich mir mehr Sorgen machen. So gibt es keine Ausrede. Wir müssen mindestens drei Spiele gewinnen.“ Im DFB-Pokal waren die Bayern bereits frühzeitig im Achtelfinale gegen Leverkusen ausgeschieden.

„Wenn wir nicht die Meisterschaft holen, ist es eine schlechte Saison“

„Wenn wir nicht die Meisterschaft holen, ist es wieder eine schlechte Saison“, sagte der 30 Jahre alte Nationalmannschafts-Kapitän. In der vergangenen Spielzeit war der deutsche Rekordchampion erstmals seit 2012 ohne Titelgewinn geblieben.

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Vor den letzten fünf Spieltagen führen die Bayern die Bundesliga mit sechs Punkten Vorsprung auf den amtierenden deutschen Meister Bayer Leverkusen an. Die deutlich bessere Tordifferenz wirkt zudem wie ein Extrapunkt. (sid/dpa/vb)

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