Lothar Matthäus am Sky-Mikrofon
  • Lothar Matthäus glaubt, den Grund für Oliver Kahns Aus beim FC Bayern zu kennen.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Matthäus kritisiert Bayern für Kahn-Aus – und freut sich über „großartige Nachricht“

Lothar Matthäus glaubt, die Gründe für die enttäuschende Saison des FC Bayern München gefunden zu haben. Vor allem aber ist für ihn die bevorstehende Einberufung des früheren Vorstandschefs Karl-Heinz Rummenigge eine „großartige Nachricht“, schrieb der 62-Jährige in seiner Sky-Kolumne. „Seit zwei Jahren erkläre ich regelmäßig, dass Kalle dem Klub mehr fehlt als jeder andere.“

Rummenigge, der ab Dienstag wieder mehr in den Klub eingebunden werden soll, sei „ein Mann von Welt, der diesen Verein über Jahrzehnte in den Gremien Europas und der Welt vertreten hat“, schrieb Matthäus weiter: „Uli Hoeneß hat den Verein erschaffen, aber Kalle hat ihn repräsentiert wie kein Zweiter.“

Der FC Bayern sucht nach der Entlassung von Oliver Kahn (r.) und Hasan Salihamidzic nach einem neuen Sportvorstand. imago/Lackovic
Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Herbert Hainer
Der FC Bayern sucht nach der Entlassung von Oliver Kahn (r.) und Hasan Salihamidzic nach einem neuen Sportvorstand.

Nach der Schlammschlacht in der Münchner Führungsetage hofft Matthäus auf ein versöhnliches Ende. „Hasan (Salihamidzic, d. Red.) wird weiterhin ein Freund dieses Vereins bleiben, bei Oliver (Kahn, d. Red.) könnte es sein, dass das Tischtuch zerschnitten ist. Aber vielleicht finden beide ja in einer ruhigen Minute wieder zueinander. Oliver ist auch nicht irgendwer, sondern eine Legende des FC Bayern“, so Matthäus.

Matthäus kritisiert fehlenden Kahn-Rückhalt bei Bayern

Als wesentliche Ursache für das Chaos sieht Matthäus derweil den fehlenden Rückhalt für den früheren Nationaltorwart. Auf die Frage nach Kahns größtem Fehler antwortete Matthäus der „Bild“: „Sicherlich, dass er es nicht geschafft hat, den ganzen Klub hinter sich zu bringen und somit auch von seinen Plänen zu überzeugen.“

Der bisherige Sportvorstand Hasan Salihamidzic habe es nicht fertiggebracht, Hansi Flick als Trainer beim FC Bayern zu halten, sagte Rekordnationalspieler Matthäus, angesprochen auf dessen größten Fehler. Salihamidzic muss den deutschen Fußball-Rekordmeister wie Kahn trotz des elften Meistertitels in Serie verlassen.

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Er sage dies nicht, weil der jetzige Bundestrainer Flick sein Freund sei, betonte der 62-Jährige. „Sie konnten sich unter anderem nicht auf Spieler verständigen, die zum FC Bayern passen. Hansi wollte zum Beispiel Florian Wirtz aus Leverkusen, Hasan nicht“, erklärte Matthäus. „Flick hat das verkörpert, was dem FC Bayern zuletzt fehlte – und was er jetzt wieder sucht.“

Jan-Christian Dreesen folgt auf Oliver Kahn beim FC Bayern

Auf Kahn folgte Jan-Christian Dreesen, nun sucht der FC Bayern noch einen Nachfolger für Salihamidzic. Gehandelt wurde in den Medien zuletzt Max Eberl. Matthäus ist jedoch der Meinung, „dass Max das auf keinen Fall machen kann. Denn dann ist er in der Fußballbranche bei so ziemlich jedem unten durch.“ Nach nur wenigen Monaten RB Leipzig für die Bayern zu verlassen, „kann er nicht bringen“, so Matthäus.

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Es sei auch ein Fehler gewesen, nach dem Wechsel von Torjäger Robert Lewandowski zum FC Barcelona auf einen Mittelstürmer zu verzichten. Dem Kader fehle die Balance, aber auch „das Mia-san-Mia, der Zusammenhalt, das bedingungslose Miteinander, um Erfolg zu haben“, sagte Matthäus. (sid/dpa/ds)

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