Lukas Podolski gegen die Grasshopper Zürich
  • Lang ist’s her: Als der FC Bayern im Jahr 2007 letztmals gegen die Grasshopper Zürich spielte, stand noch Lukas Podolski (l.) auf dem Platz.
  • Foto: imago/Geisser

Los Angeles kauft Schweizer Traditionsklub: Warum davon auch der FC Bayern profitiert

Multi-Club Ownerships (MCO) sind keine Seltenheit mehr im modernen Fußball. Bekannt wurde das Modell nicht zuletzt durch das erfolgreiche Red-Bull-Konstrukt mit Leipzig, Salzburg und New York oder der Qatar Sports Investments, die Mehrheitseigentümerin von Paris Saint-Germain sowie Miteigentümerin von zahlreichen anderen Spitzenklubs in Europa ist. Auch der FC Bayern München geht nun offenbar ähnliche Wege – und hat deshalb auch seine Beteiligung an der Übernahme der Grasshopper Zürich.

Der Schweizer Erstliga-Verein wurde in der vergangenen Woche vom Los Angeles FC aufgekauft. Der US-amerikanische Klub besitzt nun 96,5 Prozent der Grasshopper-Anteile, wie die Züricher in einer Mitteilung bekannt gaben. „Der Grasshopper Club Zürich ist ein großer Klub im Schweizer und europäischen Fußball mit einer unglaublichen Erfolgstradition und einem Fundament, das auf der Entwicklung von Toptalenten beruht. Der LAFC freut sich, in dieser langfristigen Partnerschaft mit allen GC Fans und Partnern zusammenzuarbeiten“, wird Larry Freedman, Vizepräsident des Los Angeles FC, dort zitiert.

FC Bayern profitiert durch Joint Venture von Grasshoppers

Was aber hat der FC Bayern München mit all dem zu tun? Die Antwort lautet „Red & Gold“, ein Joint Venture, das der deutsche Rekordmeister vor wenigen Jahren gegründet hat. Damit sollen junge Talente in der ganzen Welt gefördert und ihnen eine Chance auf eine Profi-Karriere in den USA oder in Europa gegeben werden. Zu diesem Konstrukt des FC Bayern und des Los Angeles FC gehören bereits Racing Club de Montevideo (Uruguay), der FC Wacker Innsbruck (Österreich) sowie die Gambinos Stars Africa, eine Nachwuchsakademie in Gambia. Geschäftsführer des Joint Venture ist der Münchner Nachwuchsboss Jochen Sauer.

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Dass trotz des gemeinsamen Joint Venture mit dem FC Bayern jedoch Los Angeles offiziell alleiniger Mehrheitseigentümer der Grasshopper Zürich ist, liegt an der UEFA. Eine Regelung des europäischen Verbandes legt fest, dass „kein Verein, der an einem UEFA-Klubwettbewerb teilnimmt, direkt oder indirekt Wertpapiere oder Aktien eines anderen an einem UEFA-Klubwettbewerb teilnehmenden Vereins halten oder damit handeln“ darf. Weil die Münchner und die Züricher an europäischen Wettbewerben teilnehmen könnten, ist eine Übernahme nicht erlaubt.

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Dem Rekordmeister dürfte es aber nicht allzu sehr stören, dass auf dem Papier nur der Name Los Angeles steht. Mit dem gemeinsamen Konstrukt dahinter profitieren die Bayern nämlich trotzdem von der Übernahme. Nach Südamerika und Afrika soll das Netzwerk jetzt auch auf Talente aus der Schweiz ausgeweitet werden.

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