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Darmstadt
  • Darmstadts Trainer Thorsten Lieberknecht war in Bremen in seinem Element.
  • Foto: imago/Claus Bergmann

Darmstadt-Coach legt sich mit Werder-Fan an: „Dann verpisst er sich!”

Torsten Lieberknecht hat nach der 0:1-Niederlage von Darmstadt 98 im Zweitliga-Topspiel bei Werder Bremen mit Unverständnis auf den Platzverweis gegen Klaus Gjasula reagiert. „Das war keine Rote Karte“, sagte der Coach über die Aktion seines Mittelfeldspielers gegen den Bremer Romano Schmid in der 23. Minute.

Schiedsrichter Robert Schröder hatte zunächst die Gelbe Karte gezogen, entschied sich nach einem Studium der Videobilder letztlich aber für einen Feldverweis. Für den Coach keine Überraschung: „Klaus hat zuletzt viele unberechtigte Verwarnungen kassiert. Ich möchte nicht als schlechter Verlierer dastehen. Es ist ein Foul, aber für mich ist es keine Rote Karte. Das Bein des Gegenspielers steht nicht, es ist in der Luft. Wir haben in den letzten Wochen schon viel schlimmere Fouls gesehen. Das ist für mich keine Rote Karte.“


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Anders bewertete Lieberknechts Bremer Kollege Ole Werner die spielentscheidende Szene: „Unser Spieler wird klar am Knie getroffen. Selten gab es eine klarere Rote Karte.“

Darmstadt-Coach Lieberknecht legt sich mit Werder-Fan an

Die Lilien waren bis dahin das bessere Team, kassierten unter wachsendem Druck aber kurz nach der Pause das entscheidende Gegentor durch Niclas Füllkrug (52.). Vor allem Torwart Marcel Schuhen verhinderte eine höhere Niederlage. „Mir hat die Mannschaft sehr gut gefallen. Wir spielen 60 Minuten in Unterzahl und sind auch nach der Roten Karte weiter mutig geblieben. Wir hatten sogar die Möglichkeit, in Führung zu gehen. In der zweiten Halbzeit machen wir dann einen Fehler, der bestraft wird. Dann war es ein großartiger Kampf beider Mannschaften. Aus meiner Sicht gab es auch ein paar unglückliche Entscheidungen bei den Luftzweikämpfen“, meinte Lieberknecht nach dem Spiel.

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Nach den Ausfällen von Torjäger Marvin Ducksch sowie der verletzten Ömer Toprak, Marco Friedl und Mitchell Weiser musste Werder kurzfristig auch noch auf Leonardo Bittencourt verzichten, der genauso wie Ducksch positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Derart ersatzgeschwächt begannen die Bremer nur sehr zurückhaltend, bis der Platzverweis für Gjasula den Spielverlauf veränderte.

Lieberknecht geriet unterdessen während des Spiels mit einem Zuschauer aneinander, sagte bei Sport1: „Wenn ich mir andauernd den Mittelfinger ansehen muss, dann melde ich mich auch mal zurück. Er hat sich ja leider verpisst. Ich habe gesagt, dass er einfach stehenbleiben soll. Das ist es ja. Einer schmeißt mit einem Becher einen Linienrichter weg und dann verpissen sich alle. Und hier ist es ja genauso. Erst haben sie große Schnauze, dann sind sie weg.“

Der Platzverweis veränderte das Spiel. Die Norddeutschen fanden besser in die Partie. Füllkrug scheiterte in der 26. und 29. Minute jeweils aus kurzer Distanz an Marcel Schuhen. Der 98-Torhüter war auch bei einem Distanzschuss von Felix Agu (45.+1) auf dem Posten.

Nach dem Seitenwechsel und der Führung für die Platzherren geriet das Team von Lieberknecht, das im Hinspiel noch mit 3:0 die Oberhand behalten hatte, mehr und mehr in die Defensive. Zu entlastenden Kontern kamen die Lilien kaum noch. Auf die Frage ob man sich im Aufstiegskampf unterschätzt fühle, antwortete Lieberknecht:„Ja. Wir nehmen die Situation so an. Wir wollen lange ambitioniert mitmischen und bei der Musik dabei sein. Wir haben unseren eigenen Druck und wollen auch Spiele gewinnen.“ Nach der Länderspielpause spielen die Darmstädter gegen Holstein Kiel. (sid/jvd)

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