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DFB-Direktor Völler und Bundestrainer Flick stehen zusammen bei einem Training der Nationalmannschaft
  • Rudi Völler (l.) und Bundestrainer Hansi Flick zusammen bei einem öffentlichen Training der Nationalmannschaft
  • Foto: imago/Beautiful Sports

Kritik an Bundestrainer Flick wird lauter: So reagiert DFB-Boss Völler

Die Kritik an Bundestrainer Hansi Flick wird nach dem ernüchternden 3:3 (1:2) der deutschen Nationalmannschaft gegen die Ukraine immer lauter. DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat Flick einen Tag nach dem Remis nun aber gestärkt und gleichzeitig die Nationalspieler in die Pflicht genommen. „Bis zur EM im eigenen Land ist noch ein Jahr Zeit, und es ist absolut richtig, dass Hansi Flick sie nutzt, um auch etwas auszuprobieren“, sagte Völler am Dienstag.

Flicks Experiment mit der Dreierkette misslang im Bremer Weserstadion. Es würden natürlich hin und wieder Fehler passieren, diese gehörten zum Fußball dazu, so Völler. „Aber unabhängig vom System ist das Wichtigste: Wir müssen kompromissloser und fokussierter sein in den Zweikämpfen.“ Mit Blick auf die Heim-EM 2024 formulierte der 63-Jährige eine klare Forderung. „Um eine gute EM zu spielen und um unsere Fans mitzunehmen, müssen wir jedes einzelne der noch verbleibenden Länderspiele genauso konsequent und vor allen Dingen so konzentriert angehen wie ein wichtiges Qualifikationsspiel“, sagte der Weltmeister von 1990.

Völler fordert mehr Konzentration von den DFB-Spielern

Dies soll mit einer stabileren Abwehr schon am Freitag (20.45 Uhr/ARD) in Warschau gegen Polen gelingen. „Wir haben wunderbare Kreativspieler in der Mannschaft, die sich viele Chancen erarbeiten – und auch treffen. Aber gleichzeitig bekommen wir zu viele Gegentore, teilweise aus dem Nichts, die dann wie gestern den Spielverlauf auf den Kopf stellen. Drei Gegentore sind einfach zu viel“, sagte Völler.

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Zudem sieht Völler den ehemaligen Bayern-Coach durch das WM-Debakel in Katar als Bundestrainer nicht nachhaltig beschädigt. „Natürlich hat dieses Turnier auch etwas in Hansi bewegt“, sagte Völler dem „stern“, „die öffentliche Kritik danach an ihm war hart, aber er ist gut damit umgegangen. Er hat sich hinterfragt und seine Arbeit neu justiert.“ Das Interview wurde vor dem 3:3 gegen die Ukraine geführt.

Auf die Frage, ob Flick bleibe, antwortete Völler zudem am Mittwochmorgen in der Sendung „Promi-Takeover“ von Hit Radio FFH: „Ja, natürlich“. Flick sei „ein absoluter Top-Trainer, der alles dafür tut, dass wir in den nächsten Spielen die Begeisterung zurückholen nach Deutschland“.

Völler: Flick ist ein „Weltklassetrainer“ – Euphorie für EM muss entstehen

Er sehe Flick weiterhin als „Weltklassetrainer“, betonte Völler im „stern“ und ergänzte mit Blick auf die Heim-EM 2024: „Er hat die Kraft, die Mannschaft und sich selbst aus dem Tief herauszuziehen.“ Diese Fähigkeit sieht der Sportchef auch bei den DFB-Profis. „Die spielerische Klasse ist vorhanden, und die Jungs rackern auch wieder richtig, sie stürzen sich in jeden Zweikampf. So eroberst du die Herzen der Fans, und so müssen wir auch bei der EM auftreten.“

Allerdings brauche es für eine erfolgreiche EURO zusätzlich einen gesamtgesellschaftlichen Schulterschluss. „Wir möchten, dass das ganze Land hinter dem Turnier steht“, sagte Völler: „Viele haben noch gar nicht begriffen, welch eine Riesennummer die EM werden wird, ähnlich wie 2006, unser Sommermärchen. Wir haben ein Turnier mitten in Europa, jedes Spiel wird ausverkauft sein, Deutschland kann sich als offenes, gastfreundliches Land zeigen. Damit das gelingt, wird auch die Politik mitziehen.“

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Zugleich warnte Völler davor, den Fußball und die Nationalelf wie in Katar mit gesellschaftlichen Themen zu überfrachten. „Wir sind nicht unpolitisch, beim DFB stehen wir für Werte wie Demokratie, Freiheit oder Gleichberechtigung“, sagte er, „aber wir sind keine Aktivisten und auch keine Diplomaten.“ (sid/js)

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