Ultras der TSG Hoffenheim
  • Die TSG Hoffenheim erwartet extreme Proteste seitens der Fans beim Bundesliga-Auftakt gegen Holstein Kiel.
  • Foto: imago/foto2press

„Könnte unschön werden“: Hoffenheim-Ultras erklären Verein den Krieg

Der seit Wochen krisengeplagten TSG Hoffenheim droht beim Saisonstart am Samstag gegen Aufsteiger Holstein Kiel (15.30 Uhr/Sky) massiver Ärger mit einem Teil der eigenen Fans. Der Klub ist derart besorgt, dass er sogar einen provozierten Abbruch der Partie nicht ausschließen will: „Wir hoffen, dass das Spiel über die Bühne geht – wir wissen es aber nicht.

Laut der TSG haben zwei Ultragruppierungen dem Verein als Reaktion auf die Entlassung von Sport-Geschäftsführer Alexander Rosen Ende Juli den „Krieg erklärt“ und verweigern jeglichen Dialog. Die Situation sei „nach der Abberufung“ des bei den Ultras beliebten Rosen eskaliert, „es könnte am Samstag gegen Kiel unschön werden“, ließ die TSG am Dienstag wissen.

Zuvor hatten TSG-Anhänger rund um die Arena in Sinsheim und dem Trainingszentrum in Zuzenhausen Transparente mit harscher Kritik an den Verantwortlichen befestigt. „125 Jahre TSG – Aufgebaut und zerstört – danke für Nichts!“, hieß es auf einem Plakat. Auf einem weiteren wurde Hopp persönlich attackiert: „Wir Fans sind der Verein. Hopp verpiss Dich!“

1899 Hoffenheim will Hopp schützen

Der Klub betonte zwar, dass er „keine Meinungen unterdrücken“ wolle – Diffamierungen von Personen wie zuletzt bei Gesellschafter Dietmar Hopp und Klubchefin Simone Engelhardt wolle „man aber nicht weiter dulden“: „Wir wollen nicht, dass Dietmar Hopp aus seinem eigenen Stadion gemobbt wird.“

Vor diesem Hintergrund hat die TSG die Anhänger aufgefordert, das Fanlager innerhalb des Stadiongeländes, in dem unter anderem Banner und Fahnen aufbewahrt werden, im Vorfeld des Kiel-Spiels zu räumen – was laut Klub „auch zu einer Eskalation führen könnte“.

Angriffe auch auf Social Media

Der Unmut bei den organisierten Anhängern hält seitdem an. In den sozialen Medien gibt es auch vermehrt Angriffe gegen Interimspräsidentin Simone Engelhardt und den Sinsheimer Oberbürgermeister Jörg Albrecht, der sich um das Amt des Clubchefs bei den Wahlen am 2. September bewerben will. Beide werden dem Hopp-Lager zugerechnet.

Die TSG befindet sich nach eigenen Angaben im Austausch mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Falls es zu strafrechtlich relevanten Vorfällen kommen sollte (Fadenkreuze, etc.), baut die TSG auf das Einschreiten der Polizei.

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Der Fanclub Young Boyz 07 schreibt von der „größten Zerreißprobe“ des Vereins. Die TSG sei Hopps Lebenswerk, es sei nun aber an der Zeit loszulassen. Der 84 Jahre alte Milliardär hat sich bisher nicht zu den jüngsten Entscheidungen und den Folgen geäußert. Gegen Hopp gibt es schon lange Schmähgesänge und Hassbotschaften – bisher allerdings von Fans anderer Bundesliga-Vereine. (sid/dpa/bv)

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