Kiel ist Zweitliga-Spitzenreiter – aber Fans rufen „Vorstand raus!“
Holstein Kiel hat seine Erfolgsserie fortgesetzt und das vierte von fünf Spielen in der 2. Bundesliga gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp gewann am Samstag vor 11.454 Zuschauern gegen den SC Paderborn mit 2:1 (1:1). Trotzdem herrscht bei vielen Kielern Unmut.
Zunächst war Paderborn durch einen Treffer von Robert Leipertz (12. Minute) in Führung gegangen. Dann drehten allerdings die Kieler Tom Rothe (31.) und Steven Skrzybski (61.) mit ihren Treffern die Partie. Holstein übernimmt dadurch zumindest vorerst die Tabellenführung. Am Sonntag können die „Störche“ aber von den gegeneinander spielenden Verfolgern HSV oder Hansa Rostock verdrängt werden. „In der Mannschaft steckt viel Potenzial. Da müssen wir dranbleiben“, sagte Holstein-Coach Rapp nach dem Spiel.
Konflikt zwischen Fans und Vorstand wegen Werbebande
Die Kieler Anhänger aus dem Fanblock stellten in den ersten Minuten des Spiels ihre Unterstützung ein und forderten stattdessen „Vorstand raus“. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung um eine LED-Werbebande vor der Fan-Tribüne. Einige Zuschauer betraten sogar den Innenraum und sorgten für das Abschalten der Bande.

Auf dem Spielfeld ging es sofort zur Sache: Nach einer Flanke von Rothe traf Kiels Shuto Machino in der sechsten Minute aus kurzer Distanz den Pfosten. Auf der Gegenseite scheiterte Florent Muslija an der Latte, bevor die Gäste durch einen Leipertz-Kopfball in Führung gingen. Die Kieler Defensive war in dieser Phase unsortiert, sodass Paderborn zu weiteren Gelegenheiten kam. Allein der sehr aktive Verteidiger Marvin Schulz vereitelte zwei Großchancen des SCP.
Paderborn im Pech – Traumtor von Skrzybski
Noch vor der Pause gelang Holstein der Ausgleich: Eine abgefälschte Flanke von Finn Porath landete vor den Füßen von Rothe, der aus kurzer Distanz zum 1:1 traf. Für den Leihspieler von Borussia Dortmund war es das erste Zweitliga-Tor. In der zweiten Halbzeit wurde ein vermeintlicher Treffer des Paderborners Sirlord Conteh wegen Abseits aberkannt.
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Dafür gelang dem Kieler Skrzybski ein echtes Traumtor, als er aus rund 45 Metern Entfernung einfach abzog und über den weit aufgerückten Torwart Jannik Huth hinweg ins Tor traf. „Das gehörte auf jeden Fall zu meinen Top-Drei-Toren“, sagte Skrzybski danach. In der Nachspielzeit traf Conteh noch einmal den Innenpfosten. (dpa/lno/ps)
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