Lothar Matthäus am Sky Mikrofon, zeigt mit dem Finger nach vorne.

Lothar Matthäus zeigt Bundestrainer Nagelsmann den Weg auf. Foto: imago/Jan Huebner

„Keine Ausrutscher mehr!“ DFB-Boss macht Druck – was Matthäus von Nagelsmann fordert

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig hat die deutsche Nationalmannschaft vor den wegweisenden WM-Qualifikationsspielen gegen Luxemburg und Nordirland in die Pflicht genommen. „Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben“, sagte der 62-Jährige der „Sport Bild“. Von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus gibt es neben Taktiktipps den Wunsch nach mehr Eingespieltheit.

Nach dem Stolperstart auf dem Weg zur WM 2026 gegen die Slowakei (0:2) und Nordirland (3:1) gehe es aber um mehr, betonte Rettig: Die Fans hielten der DFB-Auswahl noch die Treue, „gerade deswegen müssen wir den Kredit, den wir gerade etwas verspielen, wieder zurückgewinnen“.

WM-Quali: DFB-Team gegen Luxemburg und Nordirland

Der bei der Heim-EM 2024 neu entfachte „Hype“ um die Nationalelf sei keineswegs vorbei, meinte Rettig: „Es gibt eine andere Beziehung zwischen Fans und Mannschaft – das zeigt sich beispielsweise bei den Auswärtsspielen in diesem Jahr sehr eindrucksvoll. In Mailand haben wir im März mit 3500 Fans im Block einen neuen Auswärtsrekord aufgestellt. Die Stimmung war fantastisch. Auch in Bratislava, Belfast und Luxemburg waren die Tickets direkt vergriffen.“

Besonders Jungstar Florian Wirtz fliegen die Herzen zu. Dessen Probleme seit seinem Wechsel nach England will Rettig nicht überbewerten. „Eines ist doch klar: Florian wird sich in Liverpool durchsetzen, da gibt es keine Diskussion. Bei einem Spieler seiner Qualität kann keiner ernsthaft sagen, dass er sich nicht durchsetzt“, sagte er.

Matthäus: „Die Mannschaft muss sich einspielen“

Unterdessen wünscht sich DFB-Legende Lothar Matthäus von Bundestrainer Julian Nagelsmann weniger personelle und taktische Änderungen in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. „Die Zeit der Experimente muss endlich vorbei sein. Sowohl in Sachen Taktik wie auch beim Personal. Die Mannschaft muss sich einspielen“, sagte Matthäus der „Sport Bild“: „Selbst das Spiel gegen Luxemburg muss dazu genutzt werden – denn auch gegen schwächere Gegner können Abläufe einstudiert werden.“

Vor den Spielen der WM-Qualifikation gegen Luxemburg am Freitag in Sinsheim (20.45 Uhr/ARD) und drei Tage später in Belfast gegen Nordirland (20.45 Uhr/RTL) plagen Nagelsmann allerdings erneut einige Personalprobleme. Torhüter Marc-André ter Stegen, Magier Jamal Musiala, Abwehrchef Antonio Rüdiger, Offensivstar Kai Havertz und Angreifer Tim Kleindienst fehlen alle verletzt. Torjäger Nick Woltemade reiste wegen eines grippalen Infekts verspätet zum DFB-Team.

Matthäus wünscht sich Alonso-System

In der Systemfrage hat Matthäus eine klare Präferenz. „Ich empfehle das 3-4-2-1-System mit zwei Schienenspielern, ähnlich der erfolgreichen Formation von Bayer Leverkusen unter Xabi Alonso“, sagte Matthäus, der Abstand nehmen würde von einem System mit klassischen Flügelstürmern: „Leroy Sané und Chris Führich, die dort spielen können, kommen zurzeit selten zum Einsatz. Und Serge Gnabry entwickelte sich zuletzt mehr zum zentralen Spieler, fühlt sich dort oder auf den Halbpositionen wohler.“ (sid/sd)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test