Dennis Aogo im schwarzen Mantel
  • Dennis Aogo kann die Diskussion um Serge Gnabry nicht verstehen.
  • Foto: IMAGO/Eibner

„Hetzjagd“ wie zu seiner HSV-Zeit: Ex-Profi Aogo verteidigt Gnabry

Nachdem Serge Gnabry für seinen Kurztrip zur Pariser Fashion Week von seinen Vereinsbossen kritisiert worden war, bekommt er jetzt Zuspruch von einem ehemaligen Hamburger. Ex-HSV-Spieler Dennis Aogo verteidigte den Nationalspieler dafür, dass er seine freien Tage nutzte, um ins Nachbarland zu fliegen.

Dass solche Aktionen nicht jedem gefällt, weiß Aogo selbst und erinnert sich im „kicker“ an eine selbst erlebte „Hetzjagd“ während seiner Zeit beim HSV.

Aogo wurde Mallorca-Trip beim HSV zum Verhängnis

Der Ex-Profi, der u.a auch für den SC Freiburg und Schalke 04 spielte, und bei der WM 2010 mit Deutschland Dritter wurde, erinnert sich an seinen persönlichen Fall. 2013 nutzte Dennis Aogo seine freien Tage, um nach Mallorca zu fliegen. Einen Tag zuvor hatte er mit dem HSV 1:5 gegen Hoffenheim verloren.

Ein Reporter erwischte ihn mit seiner Freundin am Flughafen und Aogo wurde daraufhin von dem damaligen Cheftrainer Thorsten Fink aus dem Kader suspendiert. Das habe wesentlichen Anteil an seinem Wechsel vom HSV zum FC Schalke gehabt.

Aogo: Fußball müsse sich verändern, um „die nächste Generation abzuholen“

„Hätte Serge sich im Louvre eine Kunstausstellung angeschaut, wäre er nicht so an den Pranger gestellt worden. Dabei ging er nur seiner Leidenschaft nach, die seit Jahren bekannt ist, der Mode“, sagte Aogo. Auch er habe sich damals nicht am Ballermann aufgehalten, aber „du wirst sofort in eine Schublade gesteckt“ – wie es jetzt bei Gnabry der Fall sei. „Der Fußball muss bereit sein, sich zu verändern, um die nächste Generation abzuholen. Der Trend geht zur verstärkten Wahrnehmung einzelner Stars. Gerade die extrovertierten Profis spielen eine große Rolle für die Vereine,“ sagte der Ex-Nationalspieler weiter.


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Zwar dürfen Fußballspieler sich nicht alles erlauben, aber ein Spieler wie Gnabry „stellt für den FC Bayern einen Mehrwert dar, weil er so ist, wie er ist.“ Der Klub profitiere von Gnabrys „Art und Weise“ auch mit Blick auf die Marke. „Es geht im Fußball um harte Arbeit, er hat eine Vorbildfunktion, er ist aber auch Entertainment. Die Maßstäbe, die hier angelegt wurden, sind etwas veraltet“, erklärt Aogo.

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Der FC Bayern hatte Gnabry nach dessen Paris-Trip deutlich kritisiert, Sportvorstand Hasan Salihamidzic bezeichnete ihn gar als „amateurhaft“. Im Spiel gegen die Eintracht Frankfurt setzte Julilan Nagelsmann den Flügelstürmer auf die Bank. Seine Entscheidung erklärte der Trainer damit, dass es sich um „einfach eine sportliche Entscheidung“ sei.

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