„Im Vergleich zu St. Pauli“: Matthäus mit harter Attacke gegen den BVB
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus lässt die finanziell geringeren Möglichkeiten von Borussia Dortmund im Vergleich zu Branchenführer Bayern München nicht als Erklärung für die wiederholten Enttäuschungen der Westfalen bei der vergeblichen Jagd auf den Meistertitel gelten.
In seiner Sky-Kolumne „So sehe ich es“ riet der Weltmeister von 1990 dem BVB zu einer Überprüfung der Haltung gegenüber den Altstars Marco Reus und Mats Hummels sowie „einer Handvoll Spieler, die viel Geld verdienen und bei weitem nicht die Leistung bringen, die sie bringen sollen“.
Die von der BVB-Führung seit langer Zeit gebetsmühlenartig wiederholten Hinweise auf Münchens finanzielle Vorteile bei Gehaltszahlungen taugen für Matthäus nicht als Ausrede für die jüngsten Pleiten auf internationaler Bühne gegen Ajax Amsterdam und die Glasgow Rangers sowie im DFB-Pokal gegen Zweitligist FC St. Pauli. „Ich wüsste dann gerne, wie viel mehr Gehalt die Dortmunder im Vergleich zu Ajax, Glasgow oder St. Pauli bezahlen“, schrieb der 61-Jährige.
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Weil die Schwarz-Gelben in den Cup-Wettbewerben „sang- und klanglos“ ausgeschieden seien und sich „teilweise blamiert“ hätten, wäre Dortmunds Saisonergebnis trotz Platz zwei in der Bundesliga „grausam“.
„Neues Abenteuer“ für Marco Reus und Mats Hummels?
Sinnbildlich für Dortmunds Probleme stellte Matthäus Reus und Hummels heraus. „An ihnen nagt der Zahn der Zeit. Verletzungen häufen sich, das Tempo leidet und mit fehlendem Rhythmus und mangelnder Kontinuität wird auch die Leistung schlechter. Sie müssen sich fragen, ob es aktuell das ist, was sie wollen“, meinte der 150-malige Nationalspieler. Aus seiner Sicht könnte für die beiden Routiniers, die noch Verträge bis 2023 besitzen, „ein neues Abenteuer gar nicht die schlechteste Idee“ sein.
Hauptursache für Dortmunds abermalige Schwierigkeiten seien aber ohnehin die schwachen Vorstellungen von Großverdienern. „Die Rede ist von Emre Can, Julian Brandt, Axel Witsel, Thorgan Hazard, Nico Schulz und so weiter“, übte Matthäus konkrete Kritik. Für den ehemaligen Weltstar stimme lediglich beim britischen Jungstar Jude Bellingham „das Preis-Leistungs-Verhältnis“.
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Eine vorzeitige Trennung von Trainer Marco Rose für konstantere Vorstellungen hält Matthäus nicht für notwendig: „Wenn sich die Verantwortlichen jetzt zusammensetzen, eine gute Lösung mit den Spielern finden, auf die sie weiter bauen, sich von anderen verabschieden und mit Transfererlösen eine richtig gute Truppe zusammenstellen, dann zeigt der BVB in der neuen Saison vielleicht das Gesicht, das man sich von ihm wünschen darf.“ (sid/brb)
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