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Heftige Hertha-Abreibung: Bayern durchkreuzen Klinsmanns Rache-Mission

Berlin –

45 Minuten lang war es ein richtig müder Kick im Olympia-Stadion! Hertha gegen Bayern – wer hier Spektakel erwartet hatte, wurde im ersten Spielabschnitt bitter enttäuscht. Auch Bundestrainer Jogi Löw (59) war auf der Tribüne bei frostigen Temperaturen eher mit seiner blau-weißen Wolldecke beschäftigt als mit dem Geschehen auf dem Rasen.

Statt mit Torraumszenen und tollem Bundesliga-Fußball glänzten beide Teams zunächst mit rumpeligen Arbeiter-Gekicke, Fehlpässen und Ungenauigkeiten – nach 90 Minuten jubelten dennoch die Bayern um Coach Hansi Flick (54) – weil sich der Rekordmeister nach der Pause noch einmal aufraffte.

FC Bayern durchkreuzen Jürgen Klinsmann Rache-Mission

Am Ende war es eine klare und bittere Niederlage für Hertha-Coach Jürgen Klinsmann (55). Der hätte seinem ehemaligen Klub nur zu gern eins ausgewischt. Doch in Halbzeit zwei trat der Rekordmeister plötzlich kräftig aufs Gaspedal.

„Vier ist schon ein bisschen viel. Ich denke, wir haben 60 Minuten gut mitgespielt. Natürlich hatte Bayern das Übergewicht. Der Knackpunkt für uns war der Elfmeter, der hat uns dann so ein bisschen das Genick gebrochen“, kommentierte Klinsmann, der ergänzte: „Ob du dann zwei oder vier kassierst, macht dann auch keinen Unterschied. Wir müssen die Punkte gegen die Mannschaften holen, die da unten mit uns sind. Und das werden wir auch.“

FCB-Urgestein Thomas Müller brach nach exakt einer Stunde den Bann. „Für die zweite Halbzeit hatten wir uns vorgenommen, ein bisschen aufs Tempo zu drücken. Als dann der Knoten offen war, hat sich Hertha auch nicht mehr gewehrt“, meinte Müller, der mit nun zwölf Assists nach 18 Spieltagen einen Bundesliga-Rekord aufstellte. Thiago traf außerdem per Traumtor (76.), Ivan Perisic per Kopf (84.). Und auch für Torjäger Robert Lewandowski endete der Abend versöhnlich.

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Robert Lewandowski (M.) erzielte gegen die Hertha sein 20. Saisontor.

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Robert Lewandowski kontert Timo Werner

Der polnische Knipser war in der 73. Minute per Elfmeter erfolgreich – und zog so mit 20 Toren wieder mit Timo Werner von RB Leipzig gleich, der am Vortag doppelt für die Sachsen bei deren 3:1 gegen Union Berlin getroffen hatte. Pech für Lewandowski: Einen vermeintlich regulären Treffer des Polen aus der 63. Minute erkannte der Hamburger Unparteiische Tobias Stieler (38) nicht an – Hertha-Keeper Rune Jarstein hatte wohl schon beide Hände am Ball gehabt.

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Hatte vor dem Anpfiff noch beste Laune: Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann.

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Viel war zuvor im ersten Spielabschnitt nicht passiert – bis auf eine richtig dicke Chance von Lewandowski, der die Pille in der 24. Minute Zentimeter am Hertha-Kasten vorbeispitzelte. Ansonsten warfen sich die Hauptstädter mit allem, was sie hatten, in die Zweikämpfe. Das war effektiv, aber nicht schön anzusehen. Im zweiten Durchgang setzte sich dann die individuelle Klasse der Münchner durch.

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Jürgen Klinsmann sieht heftige Klatsche für seine Hertha

Klinsmann wiederum hatte nach den ersten 45 Minuten noch tiefenentspannt gewirkt. Lächelnd und scherzend war der Ex-Bundestrainer aus der Kabine gekommen, sogar für einen kleine Knuff-Einlage mit dem Berliner Maskottchen Herthinho hatte er Zeit. Doch seine Laune sollte sich dann sichtlich verschlechtern – auch wenn der Ex-Bundestrainer sein Lächeln nach dem Schlusspfiff schnell wiederfand.

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Hertha-Coach Jürgen Klinsmann begrüßt Bayern-Trainer Hansi Flick vor dem Anpfiff im Berliner Olympia-Stadion.

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Bongarts/Getty Images

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Beste Stimmung derweil bei den Bayern: Durch den klaren Erfolg stellte der Rekordmeister den alten Abstand von vier Zählern auf Herbstmeister Leipzig wieder her, ist als Tabellenzweiter nun erste Verfolger der Sachsen.

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