„Gut so!“: Faeser äußert sich zu erstem jüdischen Verein im DFB-Pokal
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, freut sich angesichts des Einzugs des jüdischen Klubs TuS Makkabi Berlin in den DFB-Pokal über den Fokus auf das Sportliche. Wenn es am Sonntag für TuS Makkabi Berlin gegen den VfL Wolfsburg geht, stehe in erster Linie der Sport im Mittelpunkt, sagte der 69-Jährige einer Mitteilung des Zentralrats von Freitag zufolge: „Und das ist gut so.“
Das Spiel „wird zu einer Sehnsucht. In ihm steckt der Wunsch, dass gar nichts daran historisch ist“, sagte Schuster. Es gehe für die Dauer des Spiels nur darum, wer im fairen, sportlichen Wettstreit den Sieg davontrage, um nichts weiter. „Diese Momente versprühen eine Magie, die ich mir häufiger auch im Alltag unserer Gesellschaft wünschen würde.“
TuS Makkabi Berlin siegte im Berliner Landespokal
Der Oberligist tritt durch den Gewinn des Berliner Landespokals erstmals im DFB-Pokal an. Der Erfolg habe „eine Welle des Stolzes in der jüdischen Gemeinschaft in ganz Deutschland ausgelöst“, sagte Schuster. „Die Spuren der Makkabivereine führen in Zeiten, in denen Juden aus Sportvereinen in Deutschland ausgeschlossen wurden und ihre eigenen Klubs gründeten. Sie sind heute ein Hort jüdischer Werte wie Offenheit und Gemeinschaft, ja jüdischer Philanthropie.“

Auch Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser (SPD) hob die Bedeutung des Erfolgs hervor. „Das ist ein wichtiges Zeichen für mehr Sichtbarkeit von jüdischem Leben im Sport“, sagte sie einer Mitteilung zufolge. „Makkabi steht für gelebten Zusammenhalt und für die Vermittlung demokratischer Werte im Sport.“
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Einer der Vorgängerklubs von Makkabi Berlin war unter dem Namen Bar Kochba 1898 gegründet worden, hatte zeitweise 40.000 Mitglieder aus 24 Ländern. 1938 wurden jüdische Sportvereine in Deutschland unter der Nazi-Herrschaft verboten. Es dauerte bis 1970, ehe der Verein unter dem aktuellen Namen von jüdischen Sportlern neu gegründet wurde. (dpa/ps)
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