Carsten Ramelow am DFB-Campus

Carsten Ramelow ist Präsident der Spielergewerkschaft VDV. Foto: imago/Matthias Koch

„Größte Fehlentwicklung“: Spieler-Boss schlägt Alarm

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Carsten Ramelow hat als Präsident der Spielergewerkschaft VDV die steigende Belastung und die Flut an Wettbewerben als „größte Fehlentwicklung im Fußballgeschäft“ bezeichnet. Viele Profis seien „längst an einem Punkt angelangt, an dem es zu viel wird“, sagte der Ex-Nationalspieler in einem ran-Interview: „Eigentlich müsste man hier einen Schritt zurückgehen.

Bestes Beispiel sei der aktuelle Kalender – die Nations League ist gerade vorbei, da steht schon die Klub-WM in den Startlöchern. „Das sehen nicht nur wir bei der VDV so, sondern auch viele Spieler in der Bundesliga und zahlreiche Trainer. Der FIFA-Kalender wird einfach diktiert, ohne die Beteiligten einzubeziehen“, sagte Ramelow.

Ramelow beklagt Reaktionen auf Klartext

Nur wenige Profis würden ihre Meinung zur Überbelastung öffentlich äußern, so der 51-Jährige. „Gerade Profisportler denken oft genau darüber nach, was sie in Interviews sagen – weil sie wissen, dass jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird. Ich selbst habe es in meiner Karriere erlebt: Wenn man Klartext spricht, bekommt man intern nicht immer nur Applaus.“

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Auch wenn sich Ramelow der Hürden bewusst ist, wollen er und die VDV an die FIFA herantreten, um die Belastung zu optimieren. „Wir prüfen gegenwärtig auch rechtliche Schritte, um unsere Beteiligungsrechte gegenüber der FIFA zu stärken. Die berechtigten Interessen der Spieler müssen bei der Terminplanung in angemessener Weise berücksichtigt werden. Es ist wichtig, zu einem gesunden Maß zurückzufinden.“ (sid/vb)

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