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Fanproteste mit Bannern im Stadion
  • Zahlreiche Fans hatten in den Stadien gegen den geplanten Investoren-Deal der DFL protestiert.
  • Foto: picture alliance / Nord

Geplatzter Investoren-Deal: Frankfurt-Boss wirft DFL mangelnde Kommunikation vor

Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann hat Fehler in der Kommunikation als Hauptursache für den geplatzten Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball Liga ausgemacht. „Eine wesentliche Ursache ist, dass wir, die 36 Klubs der DFL, es nicht geschafft haben, die Vorteile dieses Modells, die roten Linien, die wir vorgesehen haben, und die Notwendigkeit der Investition als bestmögliches Modell zu vermitteln“, sagte Hellmann am Samstagabend im ZDF-Sportstudio.

Ein wesentlicher Lerneffekt daraus sei, „dass wir hier anders in die Kommunikation auf Klubebene gehen müssen”, sagte das DFL-Präsidiumsmitglied.

Welche Alternativen gibt es zu einem Investor?

Im Vergleich zum Einstieg eines Investors rechne sich laut Hellmann ein Darlehen für die DFL nicht, weil Zinssätze über zehn Prozent gezahlt werden müssten. Eine Alternative sei daher eine „Binnenfinanzierung, also wir reduzieren die Ausschüttung und investieren in die Zukunft”. Dies würde aber laut dem Eintracht-Boss genau die Klubs treffen, die ohnehin noch durch Corona belastet seien. Für Eintracht Frankfurt rechnet der 52-Jährige in diesem Szenario mit Mindereinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe.

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Bei aller Enttäuschung über den geplatzten Deal erkannte Hellmann auch Positives. Er genieße erst einmal, „dass wir Spiele haben, die einfach nicht unterbrochen werden”, sagte er: „Alle, die wir den Fußball lieben, das gilt für Fans wie für Offizielle, haben uns nicht gut gefühlt bei dieser Gesamtsituation.” Deswegen sei die „Erleichterung groß, dass wir die Entscheidung auch getroffen haben”. Die DFL hatte am vergangenen Mittwoch nach wochenlangen Fan-Protesten und zunehmenden Forderungen einzelner Vereinsverantwortlicher nach einer neuen Abstimmung den Investoren-Prozess gestoppt.

Der Investoreneinstieg war nicht zuletzt am „Fall Martin Kind” gescheitert. Der Geschäftsführer von Zweitligist Hannover 96 steht im Verdacht, bei der Grundsatz-Abstimmung im Dezember entgegen der Weisung des Muttervereins für den Einstieg gestimmt und so für die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit gesorgt zu haben. Die Fans sahen das als Verstoß gegen die 50+1-Regel und liefen Sturm. (sid/vh)

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