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Fritz Keller bei einer DFB-Pressekonferenz
  • Im Mai 2021 trat der damalige DFB-Präsident Fritz Keller von seinem Amt zurück.
  • Foto: imago/Sven Simon

Geld für Geheimdienstler? Ex-Boss kritisiert DFB-Geschäfte

Für den früheren Verbandspräsidenten Fritz Keller ist der DFB bei seiner Krisenbewältigung nicht groß vorangekommen. „Es ist so viel unter den Teppich gekehrt worden in den vergangenen Jahren, es sind immer noch Verfahren anhängig. Ich würde erwarten, dass der DFB die Missstände in seiner internen Revision konsequenter angeht und nicht irgendwie hofft, dass alles unterm Teppich bleibt“, sagte Keller, der von 2019 bis 2021 den DFB anführte, der „Frankfurter Rundschau“. „Dieser Laden muss aufgeräumt werden. Das ist immer noch nicht ausreichend passiert“.

Er erwarte mehr Bereitschaft zur Aufklärung, sagte Keller, der den DFB finanziell in einer schwierigen Lage sieht. „Weil man weiß, dass der DFB so löchrig ist wie ein Großsieb, mussten die operativen Fachleute im Finanzbereich, auf die niemand gehört hat und die man loswerden wollte, teuer abgefunden werden. Da wurde sozusagen Schweigegeld bezahlt.“

DFB: Bernd Neuendorf folgte auf Fritz Keller

Es sei unfassbar, wie viel Geld der DFB alleine für Anwaltskanzleien und dubiose „Aufklärungs“-Firmen ausgegeben habe. „Geld, das für den Fußball ausgegeben werden sollte, nicht für Juristen und Ex-Geheimdienstler. Das sind aus meiner Sicht alles Fälle von Untreue“, monierte der 66-Jährige.

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Keller musste im Mai 2021 zurücktreten, nachdem er den damaligen Vizepräsidenten Rainer Koch während einer DFB-Sitzung mit dem Namen eines NS-Richters bezeichnet hatte. Im März 2022 hat Bernd Neuendorf Kellers Nachfolge angetreten.

Keller kritisiert Andreas Rettig als DFB-Geschäftsführer

Kritik äußerte Keller auch am DFB-Campus, der „zu protzig und großkotzig“ geraten sei. „Der Rohbau stand ja praktisch schon, als ich Präsident geworden bin. Natürlich ist er zu teuer geworden“, betonte Keller, der den Campus aber grundsätzlich für richtig hält. Bedauerlich sei es aber, dass Funktionäre nun wieder bis zu 700.000 oder gar 800.000 Euro kassieren könnten. „Der DFB-Bundestag hat das im März 2022 so entschieden. Das wurde im Paket brav abgenickt, ohne dass es die meisten Delegierten überhaupt mitgekriegt hätten.“

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Problematisch sieht Keller auch die Rolle von Andreas Rettig als neuer Sport-Geschäftsführer beim DFB. Dieser habe keine ruhmreiche Vergangenheit bei der DFL und habe Wahlkampf für Neuendorf gemacht. „Im Gegenzug erhält er nun diese herausgehobene Position im DFB. Das hat mindestens ein Geschmäckle“, kritisiert Keller. (aw/dpa)

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