• Bedauert, dass nur 15 der 36 Profiklubs zum Liga-Gipfel in Frankfurt von den Bayern eingeladen wurden: Bremens Geschäftsführer Frank Baumann.
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Fußball-Gipfel: HSV dabei, vier Bundesligisten nicht: Werder-Boss übt Kritik

Am Mittwoch findet in Frankfurt der von Bayern ins Leben gerufene Liga-Gipfel statt. 14 Vertreter der Bundesliga-Klubs und einer des HSV (als einziger Zweitligist) werden über die wichtigsten Themen hinsichtlich der Zukunft des deutschen Fußballs zu diskutieren. Schon vor dem Treffen hagelt es Kritik aus Bremen. 

„Angesichts der Themen, die dort besprochen werden, und im Sinne der Solidarität innerhalb der Liga hätten wir uns gewünscht, dass alle Bundesligisten eingeladen werden“, erklärte Werder-Geschäftsführer Frank Baumann gegenüber dem „Kicker“.

Baumann kritisiert bevorstehenden Liga-Gipfel mit dem HSV

Mit Stuttgart, Mainz, Bielefeld und Augsburg wurden laut „Bild“ gleich vier Vereine der ersten Liga von Initiator Bayern nicht eingeladen. Beim Liga-Gipfel soll vor allem über die Verteilung der TV-Gelder debattiert werden.

Bremen positionierte sich klar auf die Seite der fehlenden vier Klubs, die zusammen mit zehn Zweitligisten in einem Positionspapier mehr Anteile für die kleineren Teams fordern. Dieser Vorstoß stieß bei den Top-Klubs wie auch bei einigen Vereinen aus der zweiten Reihe auf Ablehnung.

Auch Mainz mit Kritik am Liga-Gipfel: „Merkwürdiges Verhalten“

Ähnlich wie Bremen sehen es die nicht eingeladenen Mainzer, die nicht nur den schlechten Stil kritisieren. Es sei „legitim, dass man sich austauscht“, aber ein „merkwürdiges Verhalten, wenn Teile der Liga ausgeschlossen“ würden, kommentierten die Rheinhessen in der „Frankfurter Rundschau“ das Treffen.

Finanzvorstand Jan Lehmann fügte hinzu, dass das fragliche Positionspapier zwar im kleineren Kreis erarbeitet worden ist – jedoch seien alle Klubs darüber informiert worden.

TV-Gelder: Entscheidung liegt bei der DFL

Wie die Medienerlöse tatsächlich aufgeteilt werden, liegt allerdings nicht in den Händen der Klubs. Entscheiden wird das DFL-Präsidium um den scheidenden Chef Christian Seifert.

Bis zum Jahresende soll in dem neunköpfigen Gremium, in dem die kleinen und mittleren Klubs seit dem vergangenen Jahr die Mehrheit stellen, ein Ergebnis erzielt werden. Die unterschiedlichen Interessengruppen streiten seit Monaten über die Ausschüttungs-Varianten.

Wer tritt Seiferts Nachfolge an?

Den „G15“ geht es am Mittwoch aber nicht nur um die Mediengelder. Auch Beratungen über die Nachfolge Seiferts, der im Juni 2022 aufhören will, stehen auf der Agenda.

Christian Seifert

Christian Seifert tritt im Sommer 2022 als DFL-Boss zurück. Ein Nachfolger wurde noch nicht bekannt gegeben.

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Formell ist der DFL-Aufsichtsrat, dessen Vorsitzender Peter Peters genau wie Seifert nicht zu dem Treffen eingeladen wurde, dafür zuständig. 

Das gilt auch für die Frage, ob es künftig einen Chef geben oder die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden soll. Am Votum der Klubs wird bei diesen Themen aber kein Weg vorbeiführen. 

Auch Weg des DFB und Corona-Pandemie Themen beim Liga-Gipfel

Wohin der Weg des DFB führen wird, wollen die Vereinsverantwortlichen ebenso besprechen.

Die seit Jahren anhaltende Krise des Verbandes, die sich zuletzt mit dem Machtkampf zwischen Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius weiter zugespitzt hat, bereitet den Klubs zunehmend Sorge. In Frankfurt wird eine Rückendeckung für den reformwilligen Keller erwartet.

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Positionieren wollen sich die Geladenen auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie, die das unseriöse Wirtschaften zahlreicher Klubs aufgedeckt hat und deren Existenz bedroht. Welche Lehren daraus zu ziehen sind und wie die Vereine auf Vorgaben der Politik reagieren sollen, steht ebenfalls auf der Tagesordnung. (nis/sid)

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