„Furz im Kopf“: Die Bullen lahmen – und der Chef stellt eine klare Forderung auf
Marco Rose musste sich erst mal abregen. Nach der müden Nullnummer im kalten Nebel von Leipzig plauderte der RB-Coach in den Katakomben mit seinen alten Gladbacher Kollegen, schlürfte dabei ein Heißgetränk und bat seine Mannschaft anschließend zur Ansprache in die Kabine. Er sei zwar „aufgewühlt“, sagte Rose bei Sky, er wollte seinen Jungs aber dennoch keine Vorwürfe machen.
„Ich habe ihnen klar aufgezeigt, dass die zweite Halbzeit der Maßstab ist, dass wir da wieder hin wollen – in jedem Spiel“, sagte Rose über seine Kabinenansprache, nachdem seine Mannschaft gegen Borussia Mönchengladbach auch im dritten Pflichtspiel innerhalb von einer Woche lange verunsichert und ideenlos gewirkt hatte. „Manchmal hast du einen Furz im Kopf, wie wir in den letzten Spielen.“
Geschäftsführer Marcel Schäfer: „Eine schlechte Woche“
Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer wurde deutlicher. „Es war für unsere Ansprüche eine schlechte Woche, ohne Wenn und Aber“, sagte der 40-Jährige im Sport1-„Doppelpass“: „Wir sind überzeugt von unserem Kader und unserem Trainerteam, aber wir müssen auch liefern.“ Roses Ansprache an das Team sei anders als nach außen kommuniziert schon emotional gewesen, verriet Schäfer.
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Borussia Dortmund patzte, Bayer Leverkusen auch, doch Leipzig konnte daraus kein Kapital schlagen. Der Rückstand auf Bayern München vergrößerte sich stattdessen auf fünf Punkte, die Titelambitionen schwanden innerhalb weniger Tage. Dazu kommen null Punkte aus vier Spielen in der Champions League. Doch von einer Krise wollte am Samstagabend von den Beteiligten niemand etwas wissen.
RB-Trainer Rose: „Platz zwei – da kann man nicht meckern“
„Wir haben 21 Punkte, stehen auf Platz zwei. Da kann man erst mal nicht meckern“, sagte Rose pragmatisch. Auch seine Spieler redeten um den heißen Brei herum. Die beiden Niederlagen davor beim BVB (1:2) und Celtic Glasgow (1:3) seien „völlig verdient“ und „bitter“ gewesen. „Das war klar, dass da die Leichtigkeit fehlt“, sagte Mittelfeldspieler Kevin Kampl, um nach minutenlanger Analyse aber doch festzustellen: „Natürlich sind wir nicht zufrieden mit einem Punkt, mit unseren Ambitionen, zu Hause. Wir sind alle gefrustet, weil wir immer gewinnen wollen.“
Immerhin die zweite Halbzeit machte Mut. Dort habe man sich „freigeblasen“ und „einen neuen Maßstab gesetzt“, sagte Rose. Nach der Länderspielpause, so hofft der 48-Jährige, lichten sich auch die Personalsorgen wieder ein bisschen. „Champions-League-Reisen, viele Spiele, Müdigkeit. All das macht etwas mit der Mannschaft“, sagte Rose und klagte: Insgesamt sei die Belastung mit dem vollen Terminkalender – vor allem für die Nationalspieler – „too much“.
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Sei’s drum: „Die Länderspielpause tut jetzt mal gut, wir können mal durchschnaufen“, sagte Kampl: „Dann schießen wir wieder Tore, dann gewinnen wir wieder Spiele, da bin ich mir ganz sicher.“ (sid/js)