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  • Nach der zweiten Niederlage in Folge ist die Stimmung bei Bayer-Trainer Peter Bosz getrübt.
  • Foto: imago images/Sven Simon

Frust bei Bosz: „Am Ende wird Bayern wieder die beste Mannschaft sein“

Nach dem nächsten Rückschlag im Titelkampf platzte der ganze Frust aus Peter Bosz heraus. So sehr, dass er wenige Stunden nach dem enttäuschenden 1:2 bei Eintracht Frankfurt das Rennen um die Meisterschaft quasi aufgab. Am Ende, ein bisschen weiter in der Rückrunde, werde „Bayern doch wieder die beste Mannschaft sein“, sagte der desillusionierte Trainer von Bayer Leverkusen.

Beim Auftritt im Aktuellen Sportstudio des ZDF brodelte es im ansonsten so besonnenen Niederländer – die Analyse des Starts in das Fußball-Jahr 2021 fiel verheerend aus. Zwei Wochen nach der bitteren Last-Minute-Niederlage gegen die Münchner (1:2) und dem Sturz von der Spitze kassierte Bayer die nächste Pleite. „Eine Top-Mannschaft verliert nicht zweimal hintereinander“, sagte Bosz.

Vor Weihnachten hatte der 57-Jährige auf die Frage, wer deutscher Meister wird, noch deutlich mit „Bayer Leverkusen“ geantwortet – nun blieb Bosz einzig Ernüchterung. Keine „Siegermentalität“ habe er gesehen, und keinen Spieler auf dem besten „Niveau“, schimpfte der völlig bediente Bayer-Coach nach der erst zweiten Niederlage: „Alles war schlecht.“

Bosz hält deutliche Kabinenansprache

Die Profis der Werkself hatten die Wut ihres Trainers zuvor ungefiltert abbekommen. „Ich habe in der Kabine gesprochen – und das war sehr deutlich“, sagte Bosz bei Sky. Der selbst ernannte Meisterschaftskandidat verspielte innerhalb weniger Wochen die perfekte Ausgangslage auf der Jagd nach Rekordmeister Bayern München – mal wieder. Es sieht so aus, als zeige Bayer nach einem starken ersten Saisondrittel einmal mehr Schwächen, wenn es drauf ankommt.

Der Titel genießt unter dem Bayer-Kreuz offenbar nicht mehr höchste Priorität. Dass sein Team insgesamt in einen Negativstrudel geraten könnte, dagegen wehrte sich Bosz, der in Leverkusen im vergangenen Jahr seinen Stil eindrucksvoll implementiert hat. Ein Auftritt wie in Frankfurt dürfe „nicht passieren“, sei aber eine „Ausnahme“, beteuerte er im ZDF trotz aller Wut, „wir haben gezeigt, dass wir es viel besser können“.

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Bayer-Spieler ordnen Niederlage ein

Auch Nationalspieler Nadiem Amiri sprach von einem „Ausrutscher. Wir machen weiter“, versicherte der Offensivmann, der den Rheinländern mit seinem Geniestreich per Hacke (10.) eigentlich einen Traumstart beschert hatte. Doch im Anschluss sei das Team nicht „auf Spannung gekommen. Bei uns war kein Leben drin“.

Eine fatale Analyse für einen Titelaspiranten. Nach dem Traumtreffer folgte das böse Erwachen durch den Ausgleich von Amin Younes (22.) und das Eigentor von Edmond Tapsoba (54.). Kapitän Julian Baumgartlinger monierte bei Sky, Bayer habe den „letzten Schritt vermissen lassen. Wir haben verdient verloren“.

Auch für Bosz war es eine „verdiente“ Niederlage. „Wir müssen das nächste Spiel gewinnen“, sagte er mit Blick auf das Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Werder Bremen – und er versprach: „Nächste Woche werden wir das besser machen.“ (nh/sid)

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