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Steffen Baumgart und Anthony Modeste an der Seitenlinie
  • Steffen Baumgart und Anthony Modeste besitzen noch einen Vertag bis 2023 beim 1.FC Köln.
  • Foto: imago/Team 2

Kohle-Alarm! Köln kann sich neuen Modeste-Vertrag nicht leisten

Trotz der erfolgreichen Saison mit dem Erreichen der Playoffs der Conference League sieht Geschäftsführer Christian Keller den 1. FC Köln vor einer schwierigen Zukunft. Finanziell steht der Klub nicht gut da und kann daher seinem Top-Torjäger Anthony Modeste (34) vorerst keine Verlängerung seines 2023 auslaufenden Vertrags anbieten. Mit Trainer Steffen Baumgart könnte es hingegen bald zu einer Unterschrift kommen.

Die Kölner mussten während der Corona-Pandemie 85 Millionen Euro Umsatzverlust verkraften und sind dadurch zu Sparmaßnahmen gezwungen. „Der FC ist finanziell und strukturell eine große Sanierungsaufgabe. Die Verantwortlichen mussten in der Pandemie sehr kreativ vorgehen. Was gemacht wurde, war notwendig – aber es wirkt natürlich in die Zukunft“, sagte Christian Keller.

Er habe seinen Job mit einem „klaren Sanierungsauftrag“ angetreten, Köln werde aufgrund der finanziellen Probleme „in den nächsten Jahren eher ein Entwicklungsklub sein“, sagte der 43-Jährige dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Anders können wir nicht gesund werden. Immerhin: Viel kränker können wir auch nicht mehr werden.“

Die schwierige Lage zwinge den FC dazu, Spieler zu verpflichten, „die noch nicht zwingend Bundesliganiveau nachgewiesen, die aber das Potenzial dazu haben“.

Muss sich der 1.FC Köln von Leistungsträger Salih Özcan oder Ellyes Skhiri trennen?

Es sei dann die Aufgabe des Trainerteams um Steffen Baumgart, diese Spieler zu formen und weiterzuentwickeln. Auf der anderen Seite sei der Klub auf Transfererlöse angewiesen. Ein Verkauf der Leistungsträger wie U21-Europameister Salih Özcan oder Ellyes Skhiri wäre lukrativ, würde aber die Mannschaft schwächen.

„Wir müssen unsere sportlichen Mindestziele erreichen und gleichzeitig gesunden. Das ist ein Spagat, und der Boden, auf dem wir diesen Spagat machen, ist sehr dünn“, führte Keller aus: „Wir müssen eine Leistungsorientierung schaffen und wegkommen vom reinen Ergebnisdenken. Wenn uns das gelingt, haben wir eine riesige Chance, die Wucht dieses Klubs in absehbarer Zeit zu entfalten.“


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Sollte das jedoch nicht gelingen, „wird hier in den nächsten 30 Jahren dasselbe passieren wie in den letzten 30: Dann sind wir weiterhin im Fahrstuhl“. Das Ziel sei es, die „Spielidee zu verfestigen“ und „jeden einzelnen Spieler weiterzuentwickeln“ – „und wenn wir dann am Ende nur Zwölfter werden, kann das für die langfristige Entwicklung trotzdem sehr gut sein.“

Die Rheinländer wollen im Sommer einen Erlös im zweistelligen Millionenbereich erwirtschaften. „Es ist auf jeden Fall angestrebt, um nicht wieder ein Millionen-Defizit zu fahren wie in dieser Saison“, erklärte Keller.

Der 1.FC Köln kann nicht mit Anthony Modeste verlängern

Die kritische finanzielle Lage macht es für den 1. FC Köln unmöglich, Leistungsträger und Klublegende Anthony Modeste eine Vertragsverlängerung anbieten:„Wir sind momentan nicht in der Lage, einen Top-Vertrag zu verlängern. Tony weiß, dass wir ihm aktuell nichts über 2023 hinaus anbieten können. Wenn wir im Herbst klarer sehen, wie unsere wirtschaftlichen Möglichkeiten sind, sieht das sicher anders aus“, sagte Keller.

Modeste hatte die Kölner in der vergangenen Saison mit 20 Toren in die Conference League geschossen. „Wir glauben, dass er auch mit 34 noch in der Lage ist, Tore zu schießen, wenn wir ihn richtig einsetzen – und das wird das Trainerteam tun. Er ist für diese Mannschaft elementar wichtig“, sagte der Geschäftsführer.

Der 1.FC Köln möchte mit Trainer Steffen Baumgart verlängern

Anders als bei Modeste sieht Keller den FC hinsichtlich einer Vertragsverlängerung mit Trainer Steffen Baumgart, dessen Vertrag ebenfalls 2023 ausläuft, auf einem guten Weg. „Im Namen aller FC-Verantwortlichen habe ich ihm klar gesagt, dass wir seinen Vertrag gerne verlängern wollen und das aus meiner eigenen Perspektive untermauert“, sagte der 43-Jährige. Der Geschäftsführer sagte zudem: „Er hat auch klar gesagt, dass er bleiben will. Wir sind so auseinandergegangen, dass wir jetzt die Formalien klären.“

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Baumgart hatte den 1. FC Köln im vergangenen Sommer übernommen. Der 50-Jährige führte den Bundesligisten in den Europapokal. (dpa/sid/brb)

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