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Florian Wirtz schlägt im Europa-League-Finale die Hände über dem Kopf zusammen
  • Der Frust stand den Leverkusen-Stars um Florian Wirtz schon in der ersten Hälfte des Europa-League-Endspiels ins Gesicht geschrieben.
  • Foto: imago images/Beautiful Sports

Es ist passiert! Leverkusens Mega-Serie gerissen – Triple nach Final-Klatsche futsch

51 Partien musste es dauern. 51 Saison-Spiele in Europa League, DFB-Pokal und natürlich Bundesliga, in denen Bayer Leverkusen ohne eine einzige Pleite auskam. Doch jetzt, vier Tage, nachdem die Werkself die Meisterschale überreicht bekommen hat, ist es passiert: Leverkusen hat verloren, ausgerechnet im ersten von zwei Final-Begegnungen. Der Euro-League-Titel ist nach dem verdienten 0:3 (0:2) gegen Atalanta Bergamo samt Hattrick-Held futsch – und damit auch das angestrebte Triple in einer bis dato makellosen Saison.

Ex-RB-Leipzig-Profi Ademola Lookman traf dreifach für Atalanta (12./26./75.). Und sorgte bei überraschend deutlich unterlegenen Leverkusenern für eine Schockstare. Coach Xabi Alonso stand mit versteinerter Miene an der Seitenlinie, DFB-Star Florian Wirtz wagte bei seiner Auswechslung zehn Minuten vor dem Schlusspfiff keinen Blick nach oben. Denn auch ihm war klar: Bayer 04 hat seinen Meister an diesem Mittwochabend in Dublin gefunden.

Leverkusen verliert Europa-League-Finale gegen Atalanta

Rund 15.000 Fans hatten den Bundesliga-Champion ins Aviva Stadium begleitet und sahen auf Seiten ihres Teams keinen klassischen Mittelstürmer von Beginn an auf dem Platz. Patrik Schick saß genauso auf der Bank wie Victor Boniface und Borja Iglesias. Dafür konnte der zuletzt angeschlagene Wirtz beginnen – blieb gegen aggressiv und maximal intensiv verteidigende Italiener aber komplett blass. Was erstmals seit Monaten für ganz Bayer 04 galt.

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Lookman brachte Atalanta früh in Front, als er Exequiel Palacios entwischte (12.). Dann ließ der Nigeariener Granit Xhaka im Dribbling stehen und traf wuchtig zum 2:0 (26.). Von Leverkusen kam dagegen: wenig bis nichts. Wenn, dann nur viele Fehlpässe, die Ausdruck einer Nervosität waren, die man in dieser Spielzeit überhaupt nicht von Alonsos Mannen kannte. Der Trainer brachte zur Pause Stürmer Boniface, fand diesmal aber nicht das richtige Rezept, um der Partie die Wendung zu geben. Lookmann schoss in den Winkel (75.) – und Leverkusen ins Herz. Keine Aufholjagd mehr. Keine spektakuläre Schlussphase oder gar Nachspielzeit wie so oft in den Vorwochen.

Alonsos Bayer 04 bleibt nur noch der Titel im DFB-Pokal

Es ist eine Niederlage, die nicht zu erwarten war. Die auch in der Höhe aber in Ordnung geht. Das von Gian Piero Gasperini trainierte Atalanta war dem deutschen Titelträger in nahezu allen Bereichen überlegen und schaffte das, was noch keinem Team in dieser Saison gelungen war: Leverkusen schlagen. Dieses Gefühl kannte Alonso nicht, auch keiner seiner Profis seit Monaten. Nun ist es eingetreten und sorgte zunächst auch für Tränen auf der Tribüne.

Die Bayer-Profis um Piero Hincapie, Florian Wirtz, Exequiel Palacios (v.l.) mussten schon in der ersten Hälfte einem Rückstand hinterherlaufen. imago images/Beautiful Sports
Piero Hincapie, Florian Wirtz und Exequiel Palacios trotten mit gesenkten Köpfen über den Platz
Die Bayer-Profis um Piero Hincapie, Florian Wirtz, Exequiel Palacios (v.l.) mussten schon in der ersten Hälfte einem Rückstand hinterherlaufen.

Trotzdem: Das Double bleibt möglich. Am Samstag ist Leverkusen im DFB-Pokal-Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern im Olympiastadion der klare Favorit. Als „Invisibles“, die „Ungeschlagenen“ werden sie die Spielzeit nicht beenden. Die Chance, die trotzdem historische Saison mit einem zweiten Titel zu beenden, ist aber trotzdem da. Auch wenn daran am Mittwochabend niemand bei der Werkself sofort denken mochte.

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„Aktuell ist die Enttäuschung viel größer als die Vorfreude auf Berlin“, gab dann auch Robert Andrich am RTL-Mikro zu, während die Fans es mit Aufmunterung versuchten und ihrer Mannschaft nach anfänglichem Frust zujubelten. „Heute ist es extrem bitter. Wir müssen ehrlich zu uns sein: Heute war es verdient“, gestand der Nationalspieler und analysierte treffend: „Atalanta hat Mann gegen Mann verteidigt, die entscheidenden Duelle gewonnen. Wenn man drei Tore bekommt und keines schießt, verliert man verdient.“ Erstmals. Im 52. (!) Pflichtspiel.

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