Camilla Küver bei ihrem Debüt für die DFB-Frauen gegen Frankreich

Camilla Küver überzeugte bei ihrem Debüt gegen Frankreich. Im Rückspiel in Caen hofft das DFB-Team jetzt auf den Finaleinzug. Foto: IMAGO/DeFodi Images

„Es ging alles sehr schnell“: Diese coole DFB-Debütantin begeistert

kommentar icon
arrow down

Kartenspiele, Kaffeeklatsch, Kinobesuch: Giulia Gwinn und ihre Kolleginnen durften vor dem Showdown um das Nations-League-Finale noch einmal ausgiebig abschalten. Zur Belohnung für einen „Wahnsinns-Fußballabend“ spendierte Bundestrainer Christian Wück einen freien Tag in Düsseldorf – inklusive Team-Dinner zum Einschwören auf Teil zwei des Halbfinales in Frankreich.

„Wir sind in den Köpfen der Französinnen, das ist klar“, befand die freche Franziska Kett als eine der jungen Wilden, die dem 1:0 im Hinspiel ihren Stempel aufgedrückt hatten. Die Marschroute für die Entscheidung in Caen am Dienstag (21.10 Uhr/ZDF) ist daher klar. „Wir dürfen keinen Deut nachlassen“, betonte Torhüterin Stina Johannes, „und müssen unsere Chancenverwertung verbessern.“

Mögliches Finale gegen die Weltmeisterinnen aus Spanien

Auch Klara Bühl, mit ihrem Aufsetzer aus der Distanz (79.) die Matchwinnerin des ersten Vergleichs, forderte endlich „mehr Coolness“ im Abschluss, um so die Chance zur Revanche perfekt zu machen. Denn im Falle des Finaleinzugs könnte es Ende November und Anfang Dezember wie im verlorenen EM-Halbfinale gegen Spanien gehen: Die Weltmeisterinnen fertigten Schweden im Hinspiel mit 4:0 ab.

Die deutschen Spielerinnen bejubeln den Siegtreffer von Klara Bühl (r.). picture alliance / Peter Schatz | Peter Schatz
Die DFB-Frauen jubeln
Die deutschen Spielerinnen bejubeln den Siegtreffer von Klara Bühl (r.).

„Uns wird alles abverlangt werden“, warnte Kapitänin Gwinn vor der Reise in die Normandie. Doch der Grundstein ist gelegt, spielerisch war das schnelle Wiedersehen mit Les Bleues nach dem dramatischen EM-Viertelfinale (6:5 i.E.) „der nächste Schritt“, wie Wück zufrieden feststellte. Nach dem heftigen Oberdorf-Schock am Anfang der Woche verzückten Elan und Spielfreude die über 37.000 Fans auf den Rängen, denen ein paar junge Gesichter ganz besonders im Gedächtnis bleiben dürften.

Camilla Küver überzeugt bei DFB-Debüt

Bemerkenswert cool blieb etwa Debütantin Camilla Küver in der Dauerbaustelle Innenverteidigung. Die 1,85 Meter große Wolfsburgerin empfahl sich nach andauernden Verletzungsproblemen für weitere Aufgaben. „Es ist auf jeden Fall ein Traum wahr geworden“, gab die 22-Jährige anschließend zu Protokoll: „Es ging jetzt alles sehr schnell, aber ich versuche, alles zu genießen.“

Auch Kett zeigte an ihrem 21. Geburtstag erneut einen erstaunlich reifen Auftritt als Linksverteidigerin. Wück lobte ihre „Top-Top-Top-Leistung“ wie auch ihre herausragende „Geschwindigkeit“. Nach Gwinns Comeback in der Viererkette wirbelte die EM-Entdeckung Carlotta Wamser (21) über den rechten Flügel – eine weitere Newcomerin, die auch noch im U23-Nationalteam auflaufen könnte.

„Experiment“ mit Brand im Zentrum geht auf

Als gelungenes „Experiment“ entpuppte es sich, Jule Brand in der Startelf von der angestammten Außenbahn ins Zentrum zu verschieben. „Jule zieht immer gerne nach innen. Sie ist unheimlich spielintelligent“, erklärte Wück den Schachzug, stellte aber auch klar: „Das heißt nicht, dass wir jetzt immer mit ihr spielen auf der Zehn.“

Das könnte Sie auch interessieren: „Gänsehaut pur“: Wie sich die DFB-Frauen auf heißes Frankreich-Duell einstimmen

Das neue Aufgabengebiet scheint der 23-Jährigen von OL Lyonnes jedenfalls zu gefallen. „Als wir das erste Mal darüber gesprochen haben, hat sie gelächelt und gesagt: Ja, super“, berichtete Wück, der auch im Tor mit Johannes (25) als Stellvertreterin von EM-Heldin Ann-Katrin Berger (Knieprobleme) zufrieden sein konnte. (sid/fwe)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test