Er verrät, wie es sich angefühlt hat: England-Profi war 160 Sekunden tot
Ein Kollaps wegen Herzrhythmusstörungen und ein längerer Herzstillstand binnen sieben Monaten – und doch hofft der walisische Verteidiger Tom Lockyer auf eine nochmalige Rückkehr in den Profi-Fußball. „Wenn es eine Chance gibt, dass ich wieder spielen kann“, erklärte der Kapitän des Premier-League-Aufsteigers Luton Town in einem TV-Interview gut zwei Monate nach seinem zweiten und lebensbedrohlichen Zusammenbruch während einer Ligabegegnung, „würde ich es liebend gerne tun. Ich würde es auch noch nicht abschreiben.“
Allerdings ist sich der 29-Jährige der langwierigen Rehabilitation bis zu einem möglichen Happy End 2.0 bewusst: „Es ist noch viel zu früh, um etwas über ein Comeback oder sogar schon einen Zeitpunkt dafür zu sagen. Erst einmal bestimmen nur Ärzte unseres medizinischen Stabs und andere medizinische Spezialisten über mich. Es werden viele Untersuchungen und Tests stattfinden müssen.“
Zwei Kollapse innerhalb von sieben Monaten
Lockyer war am dritten Adventswochenende im Gastspiel beim AFC Bournemouth durch einen Herzstillstand auf dem Spielfeld zusammengebrochen. Bereits im vergangenen Mai war der Abwehrspieler im Playoff um den Premier-League-Aufstieg gegen Coventry City aufgrund eines grundsätzlich weniger lebensgefährlichen Vorhofflimmerns auf dem Rasen kollabiert.
Im Unterschied zur ersten Notsituation, nach der die Ärzte dem Defensivspieler schon einen Herzschrittmacher eingesetzt hatten, empfand Lockyer den Vorfall kurz vor Weihnachten unmittelbar nach seiner erfolgreichen Wiederbelebung auch selbst als hochdramatisch. „Als ich wieder aufwachte, fühlte ich sofort, dass es anders ist als im Mai: Damals war es, wie aus einem Traum zu erwachen – beim zweiten Mal war da nur ein einziges Nichts. Ich erinnere mich an den Gedanken, dass ich sterben könnte, und an die Erleichterung, dass ich noch am Leben bin, als ich wieder sprechen konnte.“
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Mit dem von seinem Herzschrittmacher beim zweiten Kollaps gemessenen Herzstillstand von 2:40 Minuten verbindet Lockyer keine eigenen Wahrnehmungen: „Ich weiß nicht, ob ich das alles schon verarbeitet habe. Ich empfinde nichts beim Gedanken daran. Ich bin praktisch gestorben, aber alles, was damit zu tun hat, fühlt sich wie betäubt an.“ (sid/vh)