EM-Finalkracher England gegen Spanien: Auf diese Frauen sollten Sie achten!
England gegen Spanien, Titelverteidiger gegen Weltmeister: Vor dem Finale der Fußball-EM der Frauen am Sonntag (18 Uhr/ZDF und DAZN) in Basel blicken wir auf einige der spannendsten Protagonistinnen.
HANNAH HAMPTON
Hätte Hannah Hampton als Kind auf ihre Ärzte gehört, stünde sie nicht mit England im EM-Finale. Die 24 Jahre alte Torhüterin wurde mit einer Augenkrankheit geboren, die ihre Tiefenwahrnehmung beeinträchtigt. Den ärztlichen Rat, besser keinen Fußball zu spielen, ignorierte sie. Im Viertelfinale gegen Schweden (3:2 i.E) avancierte die Teamkollegin von Sjoeke Nüsken (FC Chelsea) mit blutender Nase und zwei gehaltenen Elfmetern zur „Heldin“ der Lionesses.

GEORGIA STANWAY
Aus der Bundesliga ist sie die einzige Spielerin im Finale. Dabei sah es für Georgia Stanway von Meister Bayern München vor einiger Zeit danach noch nicht aus. Aufgrund einer Knieverletzung hatte sie für die Münchner in der Rückserie keine einzige Minute gespielt, absolvierte jedoch bei der EM bislang alle Spiele von Beginn an. „Ich fühle mich schneller, fitter und stärker als jemals zuvor“, sagte die 26-Jährige zuletzt.
CHLOE KELLY
Deutschland-Schreck, Matchwinnerin, „Super-Sub“: Chloe Kelly sei „für die großen Momente gemacht“, sagte Teamkollegin Lucy Bronze nach dem Halbfinale (2:1 n.V.) gegen Italien, in dem die 27-Jährige mit einem erfolgreichen Elfmeter-Nachschuss den Titeltraum der Squadra Azzurra beendete. Das Gefühl kennen auch die DFB-Frauen. Kelly, die ihre bisherigen elf EM-Einsätze allesamt als Jokerin bestritt, hatte Deutschland im Finale 2022 ins Tal der Tränen und England zum Titel geschossen.

SARINA WIEGMAN
Wenn es im Frauenfußball eine Erfolgsgarantin gibt, dann ist es Sarina Wiegman. Die Niederländerin steht zum fünften Mal in Serie in einem Endspiel bei Welt- und Europameisterschaften, könnte als zweite Trainerin nach Tina Theune (1997, 2001, 2005) den EM-Hattrick schaffen. Nicht umsonst soll die 55-Jährige bei einer erfolgreichen Revanche für das verlorene WM-Finale 2023 gegen Spanien die Ritterwürde erhalten.

AITANA BONMATÍ
Ihre EM-Teilnahme grenzte an ein kleines Wunder. Ende Juni hatte die zweimalige Weltfußballerin Aitana Bonmatí wegen einer viralen Meningitis noch das Krankenbett gehütet. Gut drei Wochen später überraschte die Mittelfeldspielerin des FC Barcelona Ann-Katrin Berger im DFB-Tor im Halbfinale eiskalt im kurzen Eck und beendete das Turnier für Deutschland. Jetzt fehlt in Bonmatís Märchen nur noch das letzte Kapitel. Spaniens erster EM-Titel im Frauenfußball – und eine weitere Trophäe für ihren ohnehin schon gut gefüllten Schrank.

ALEXIA PUTELLAS
Mit drei Toren und vier Vorlagen ist „La Reina“ (Die Königin) Alexia Putellas die gefährlichste Spielerin des Turniers. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die Kapitänin des FC Barcelona dieser Statistik seit dem Viertelfinale keinen Scorerpunkt mehr hinzufügte, sie vergab gegen die Schweiz sogar einen Elfmeter. Für sie gilt dasselbe wie für Teamkollegin Bonmatí. Die Vollendung mit dem letzten noch fehlenden Titel. „Es gibt immer ein erstes Mal“, sagte Putellas kämpferisch – und bezog es auf einen Sieg gegen Deutschland. Selbiges gilt nun für das Finale.

OLGA CARMONA
Mit dem Siegtreffer im WM-Finale 2023 machte sich Olga Carmona unsterblich – und erhielt nach dem Schlusspfiff die traurige Nachricht vom Tod ihres Vaters. Zwei Jahre nachdem Freude und Trauer so nah beieinanderlagen, ist die Linksverteidigerin in einer sich oft ändernden Abwehrreihe gesetzt. Lediglich beim abschließenden Gruppenspiel gegen Italien schaute der Neuzugang von Paris Saint-Germain zu. Gegen Deutschland stellte sie Jule Brand weitestgehend kalt.

MONTSE TOMÉ
Die ehemalige Co-Trainerin und Nachfolgerin des umstrittenen Weltmeister-Coaches Jorge Vilda machte sich zu Beginn ihrer Amtszeit unbeliebt, indem sie erfahrene Stars wie Jennifer Hermoso und Irene Paredes nicht mehr berief. Letztere schaffte es doch noch ins EM-Aufgebot und führt die Nationalelf als Kapitänin aufs Feld. Der von Montse Tomé insgesamt eingeleitete Umbruch trägt Früchte und lässt Kritiker verstummen. Jetzt fehlt nur noch der Titel.

(sid/hen)
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