Palomas Lion Mandelkau (r.) wird nach seinem Fehlschuss im Elfmeterschießen von Fabian Jacobs und Quincy Adjei (v.l.) getröstet. Im Hintergrund jubelt Norderstedt.

Palomas Lion Mandelkau (r.) wird nach seinem Fehlschuss im Elfmeterschießen von Fabian Jacobs und Quincy Adjei (v.l.) getröstet. Im Hintergrund jubelt Norderstedt. Foto: IMAGO/Hanno Bode

Tränen nach Elfer-Drama im Stadion Hoheluft: Paloma verballert Pokal-Überraschung

Jubel bei Norderstedt, Trauer bei Paloma, tragisches Elfer-Drama im Stadionhoheluft: Der USC Paloma musste sich im Lotto-Pokalfinale vor 3300 Zuschauern nach einem packenden Elfmeterschießen dem klassenhöheren FC Eintracht Norderstedt nach mehreren Fehlschüssen auf beiden Seiten mit 4:5 geschlagen geben, nachdem es nach 90 Minuten keine Tore gegeben hatte. Die Norderstedter dürfen nun in der kommenden Saison im DFB-Pokal ran und können sich schon jetzt auf die Erstrunden-Prämie von etwas mehr als 200.000 Euro freuen.

Dabei war zunächst nicht erkennbar, welcher der beiden Finalisten in der Regional- und welcher in der Oberliga beheimatet ist. Norderstedt tat sich in der ersten Halbzeit schwer und konnte keine wirklich Chancen herausspielen. Die Tauben standen tief und konzentrierten sich darauf, schnelle Konter zu fahren, kamen so auch zu ersten Halbchancen.

Paloma mit Chanceplus im ersten Durchgang

Trotzdem mussten die Paloma-Fans bis zur 33. Minute warten, um eine echte Chance ihrer Mannschaft zu sehen. Palomas Rechtsverteidiger Lion Mandelkau setzte einen Freistoß aus 18 Metern knapp vorbei. Ein paar Minuten später konnte der andere Paloma-Außenverteidiger glänzen. Quincy Adjei kam auf der linken Seite bis zur Grundlinie und legte den Ball quer. Paloma-Stürmer Luca Albrecht musste nur noch einschieben, trat aber über den Ball. Paloma hätte zu diesem Zeitpunkt eine Führung verdient gehabt, stellte auch Norderstedt-Trainer Elard Ostermann fest. „Wenn sie in der ersten Halbzeit die Führung erzielt hätten, wäre das nicht unverdient gewesen“, fasste der 56-Jährige zusammen.

Vor der Halbzeit konnte Norderstedt dann auch nochmal zu Chancen kommen, Krüger (40.) Und Blunck (42) vergaben aus nächster Nähe.

Norderstedts Kapitän Ersin Zehir hievt den Lotto-Pokal in die Höhe. WITTERS
Norderstedts Kapitän Ersin Zehir hievt den Lotto-Pokal in die Höhe.
Norderstedts Kapitän Ersin Zehir hievt den Lotto-Pokal in die Höhe.

Auch in der zweiten Halbzeit war vom Klassenunterschied nicht wirklich etwas zu merken. In der 69. Minute folgte dann ein großer Schreckmoment für Paloma. Norderstedt-Stürmer Jorge Camacho de Valdoleiros kam im Strafraum zum Abschluss, Paloma-Kapitän Colin Blumauer klärte den Ball – an den eigenen Pfosten.

Palomas Mandelkau wird zum Unglücksraben

In der Schlussphase hatten beide Teams die Führung nochmal auf dem Fuß. Sabah (81.), Albrecht (82.) und nochmal Sabah (85.) Schnupperten an der Sensation, vergaben aber für Paloma, während Norderstedt-Kapitän Ersin Zehir (89) per Distanzschuss die Führung auf dem Fuß hatte – Es blieb beim 0:0 und es ging ohne Verlängerung ins Elfmeterschießen.

Dort nahm das Drama dann seinen Lauf, besonders pikant: Der Ex-St. Paulianer und Norderstedt-Kapitän Ersin Zehir versuchte eine freche Panenka-Variante – für Paloma-Torwart Grundmann kein Problem. Nach Abpfiff konnte Zehir darüber schon wieder scherzen. „Das war schon vor dem Spiel geplant, dass ich den so schieße“, erklärte er mit guter Laune. Weniger gute Laune hatte sein Trainer Ostermann: „Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass er den so schießt. Die ersten beiden Male hat er auch verschossen, vielleicht macht er es nächstes Mal anders.“

Paloma-Trainer kommen nach Abpfiff die Tränen

Der Fehlschuss blieb ohne Konsequenzen, denn als siebter und letzter Schütze kam der Tauben-Unglücksrabe Lion Mandelkau zum Punkt. Sein Schuss streifte zwar die Latte, der Schütze wusste aber sofort, dass sein Versuch nicht sitzt und vergrub sein Gesicht im Rasen. Trainer Nitsch versuchte seine Spieler aufzubauen, war aber selber sichtlich emotional, „Nach dem vergebenen Elfmeter kamen mir kurz die Tränen, es war sehr emotional“, erklärte er nach dem Spiel. Ärgerlich war für ihn vor allem die Anzahl an vergebenen Chancen. „Und dann verschießen im Elfmeterschießen auch noch meine drei besten Schützen“, gab er resigniert von sich.

Das könnte Sie auch interessieren: Korb für den FC Bayern: Wirtz will nicht nach München – Superstar hat Zusage gegeben

Auf der anderen Seite großer Jubel. Nach dem letzten Pokalgewinn im Jahr 2020 gegen Sasel folgt nun also der nächste Triumph für Eintracht Norderstedt. Gleichzeitig bedeutet dieser Sieg auch die Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals. Ein Traum-Los hat Trainer Ostermann aber nicht wirklich. „Am liebsten wäre mir ein Gegner, der nicht so eine weite Anreise hat, ein Derby wäre doch was“, ergänzte er lächelnd. Paloma hingegen verliert nach 2024 das zweite Finale in Folge und das, obwohl sie ganz nahe dran waren an der Sensation. Für Trainer Nitsch nur ein temporärer Rückschlag „dann versuchen wir es eben ein drittes Mal“, gab er sich nach Abpfiff hoffnungsvoll.

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test