Ekstase in der Nachspielzeit: Altona 93 darf weiterträumen – aber Sorge um Kapitän
Altona 93 darf weiter vom Double träumen – und von der ersten DFB-Pokal-Teilnahme seit 1994. Der Oberliga-Tabellenführer besiegte den SC Victoria im Lotto-Pokal-Viertelfinale mit 1:0 (0:0). Überschattet wurde der Hamburg-Klassiker durch eine schwere Verletzung von Altonas Kapitän Pascal El-Nemr.
Gianluca Przondziono brachte die Adolf-Jäger-Kampfbahn mit seinem Treffer in der Nachspielzeit (90.+3) zum Beben. Als fast alle schon mit einem Elfmeterschießen rechneten, fasste sich die Nummer 27 ein Herz und überwand Vicky-Keeper Hendrik Rabe mit einem Distanzschuss. „Ich habe einfach meinem rechten Fuß vertraut, der ist momentan ganz gut“, freute sich der 25-jährige Matchwinner: „Ich hatte gehofft, dass wir nach hinten raus noch eine Chance kriegen.“ Acht Minuten nach seinem Treffer stand Altona 93 im Pokal-Halbfinale.
El-Nemr muss humpelnd vom Platz
Dass die Nachspielzeit so lang ausfiel, hatte einen traurigen Grund: Kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte lag Pascal El-Nemr im Victoria-Strafraum und schrie vor Schmerzen. Altonas Kapitän hatte sich am rechten Bein verletzt, erst nach Minuten des Bangens konnte er gestützt vom Platz humpeln. Nach einer ersten Einschätzung sind Knie oder Wadenbein von El-Nemr betroffen.
Altona 93: Joker Mekic hat die besten Chancen
Victorias Coach Sascha Bernhardt hatte angekündigt, seine Mannschaft „eklig verteidigen“ zu lassen – und in der Tat hielten die Hohelufter den AFC über weite Strecken von ihrem Tor weg. Die besten Altonaer Chancen besaß der für El-Nemr eingewechselte Elmin Mekic, der den Ball nach einer Ecke knapp übers Tor setzte (71.) und dann an der Lattenunterkante scheiterte (87.). Victoria setzte auf gelegentliche Konter, Dennis Bergmann (16., 83.) fand aber in Altonas Pokaltorwart Mauro Alcaraz seinen Meister.
„So auszuscheiden, tut weh“
„Bis in die Nachspielzeit ist eigentlich alles aufgegangen“, bedauerte Vicky-Trainer Bernhardt: „Es war eine geile Kulisse, aber so auszuscheiden, tut weh.“ 3586 Zuschauer:innen sahen das älteste Stadtderby Deutschlands, die Kulisse lag damit nur knapp unter den 3782 Zuschauer:innen, die Altonas Oberliga-Topspiel gegen Dassendorf (2:2) am vergangenen Wochenende verfolgt hatten.

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„Victoria hat uns alles abverlangt“, würdigte Altonas Trainer Andreas Bergmann den Gegner: „Sie standen sehr, sehr tief. Da war es wichtig, Geduld zu behalten.“ Das konnte Przondziono am besten, Altonas neuer Nachspielzeit-Experte, der schon gegen Dassendorf kurz vor Schluss zum 2:2 getroffen hatte.
Am Samstag wird das Halbfinale ausgelost
Neben Altona steht auch Eintracht Norderstedt im Halbfinale. Der Regionalligist setzte sich bereits am Gründonnerstag mit 4:2 bei Nikola Tesla durch. Am Samstag empfängt der USC Paloma die Alsterbrüder, danach werden die Halbfinal-Paarungen ausgelost. Erst nach der Auslosung ermitteln Halstenbek-Rellingen und Vorwärts-Wacker Billstedt am Ostermontag den letzten Teilnehmer.
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Für Altona 93 geht es am Sonntag nach Ostern mit dem Oberliga-Punktspiel in Halstenbek weiter. Verfolger Dassendorf rückte durch ein 3:2 gegen Süderelbe im Oster-Nachholspiel bis auf zwei Punkte an Altona heran.
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