Sydney Schertenleib läuft für die Schweizer-Frauen bei der EM auf

Sydney Schertenleib ist mit 17 Jahren zum FC Barcelona gewechselt und sorgt nun auch bei der Heim-EM für Furore. Foto: IMAGO/Eibner

Eine Instagram-Nachricht veränderte alles: Das Märchen eines Schweizer EM-Stars

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Der EM-Gastgeber Schweiz geht als klarer Underdog ins Viertelfinale gegen Spanien. Sydney Schertenleib interessiert das nur wenig. Vor gut einem Jahr veränderte sich ihr Leben mit einer Nachricht über Instagram.

Sydney Schertenleib faulenzte nichtsahnend auf ihrem WG-Sofa in Zürich und scrollte durch die Sozialen Medien. Plötzlich kniff sie sich und drehte das Display zu ihrer Mitbewohnerin. „Hey, was ist das? Hat mir Barça geschrieben?“, fragte sie Emanuela Pfister. Was folgte, war pure Ekstase. Beide Teenager schrien ihre Freude hinaus, hüpften wild auf dem Sofa herum und wurden plötzlich skeptisch: Konnte die Privatnachricht des Weltklubs wirklich echt sein?

FC Barcelona schrieb Schertenleib über Instagram an

Sie war echt. Nach der Anekdote werden sie und Pfister immer wieder gefragt. Ein gutes Jahr ist es nun her, da hatte der FC Barcelona in Person des damaligen Chefscouts Dani Sanchez ihr via Instagram geschrieben. Schertenleib hatte noch keinen Berater, also suchten die Katalanen den direkten Weg. Ein paar Wochen später folgte der Wechsel. Heute ist die 18-Jährige eine der großen Hoffnungsträgerinnen für den EM-Gastgeber Schweiz.
„Ich habe schon viele Talente trainiert, aber ich habe noch nie eine Spielerin gesehen, die sich innerhalb von weniger als einem halben Jahr so schnell entwickelt hat“, erklärte Nati-Trainerin Pia Sundhage vor dem Turnier. Auch DFB-Sportdirektorin Nia Künzer habe sie „ein-, zweimal im Verein gesehen und man erkennt natürlich, was für ein Talent sie ist“.

Ihrer eigenen Stärken ist sich Schertenleib, die als offensive Mittelfeldspielerin oder hängende Spitze spielen kann, bewusst. „Ich will eines Tages den Ballon d’Or gewinnen“, verkündete sie schon vor dem EM-Start selbstbewusst.
Zwei Startelfeinsätze und eine wichtige Vorlage gegen Island später sind ihre Ziele auch im Viertelfinale gegen ihre Wahl-Heimat Spanien groß. „Ich glaube, Spanien ist auch schlagbar. Als die kleine Schweiz denkt man vielleicht, das ist nicht möglich. Aber ich weiß auch, dass sie Schwächen haben“, sagte Schertenleib.

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Dass die Schweiz die Weltmeisterinnen am Freitagabend (21 Uhr/ARD und DAZN) tatsächlich aus dem Turnier werfen kann, erschiene angesichts der spanischen Gruppenphase mit drei Siegen und 14:3-Toren fast wie ein Wunder. Doch Schertenleib glaubt daran. „Ich werde meinen Mitspielerinnen Tipps geben, wie wir das packen können“, sagte sie. Dann wäre die Ekstase in der Schweiz so groß wie vor über einem Jahr auf dem WG-Sofa in Zürich. (sid/hen)

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