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Der iranische Nationalspieler Sardar Azmoun äußerte sich regimekritisch über den Tod von Mahsa Amini.
  • Der iranische Nationalspieler Sardar Azmoun äußerte sich regimekritisch über den Tod von Mahsa Amini.
  • Foto: imago/GEPA pictures

Wirbel um Instagram-Post, aber: Irans Fußballstars zeigen weiter Solidarität

Draußen vor dem Stadion versammelten sich die Regimegegner, sie hüllten sich in die Flagge des Iran und riefen die Namen ihrer Helden. Darunter: Ali Karimi, der ehemalige Spieler von Bayern München. Und: Sardar Azmoun von Bayer Leverkusen.

Die Proteste nach dem Tod von Mahsa Amini erschüttern längst ja auch Irans Fußball, die Altstars Karimi, Mehdi Mahdavikia (u.a. HSV und Eintracht Frankfurt) oder Ali Daei (u.a. Bayern und Hertha BSC) solidarisierten sich – genau wie Azmoun. Doch weil dessen aufsehenerregender Instagrampost („Schämt euch!“) plötzlich gelöscht wurde und der Account mit rund fünf Millionen Followern tagelang nicht zu erreichen war, machten Gerüchte die Runde: Wurde der Starangreifer womöglich dazu gezwungen? Wird Azmoun bestraft?

„Gab keinen Druck auf mich“: Azmoun erklärt gelöschte Insta-Story

„Es gab keinen Druck auf mich, eine Instagram-Story zu schreiben oder zu löschen“, meldete sich Azmoun nun nach dem 1:1 im Freundschaftsspiel gegen den Senegal unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Österreich bei Instagram zurück und fügte hinzu, dass es „keine Spaltung im Team“ gebe.

„Ich entschuldige mich bei meinen Freunden in der Nationalmannschaft, weil meine überstürzte Aktion dazu führte, dass Blogger meine Mannschaftskameraden beleidigten und den Frieden und die Ordnung innerhalb des Teams störten“, schrieb Azmoun weiter, nachdem er in Maria Enzersdorf nach seiner Einwechslung per Kopf zum 1:1 getroffen hatte.

Er fügte einen weiteren Beitrag hinzu, in dem Azmoun einen von ihm selbst gegründeten Frauen-Volleyballverein unterstützte und erklärte, Aminis Tod habe „einen Schmerz in der Nation hinterlassen, der nie vergessen werden wird“.

„Repression, Gewalt, Verhaftungen“: Harte Vorwürfe gegenüber des iranischen Regimes

Die Proteste, gegen die die Sicherheitskräfte in der Heimat gewaltsam vorgehen, haben auf dem Weg zur WM in Katar unangenehme Fragen an die Mannschaft um Azmoun aufgeworfen, „Team Melli“ ist in dem fußballverrückten Iran sehr einflussreich. Doch wer sich gegen das Regime stellt, muss ernste Konsequenzen fürchten.

Wie Karimi. Die iranische Nachrichtenagentur Fars hatte einen Artikel veröffentlicht, in dem die Verhaftung des 43-Jährigen gefordert wurde. Karimi hat auf Instagram und Twitter wiederholt die Proteste unterstützt und den Tod von Amini verurteilt, nicht einmal Weihwasser könne „diese Schande abwaschen“ meinte er.

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Mahdavikia beschuldigte die Behörden, sich vom „Volk zu entfremden“ und es „zu ignorieren“, während Daei, legendärer Stürmer und WM-Star von 1998, das Regime aufforderte, „die Probleme des iranischen Volkes zu lösen“, anstatt zu „Repression, Gewalt und Verhaftungen“ zu greifen.


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Amini war nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei unter ungeklärten Umständen gestorben. Die 22-Jährige war am 13. September wegen des Vorwurfs festgenommen worden, das islamische Kopftuch nicht den strikten Vorschriften entsprechend getragen zu haben.(dpa/tw)

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