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John Yems läuft mit Händen den Jackentaschen an der Seitenlinie
  • John Yems, Trainer von Crawley Town, wurde mehrfach wegen rassistischen Aussagen aufmerksam.
  • Foto: Imago/ Pro Sports Images

„Ein Schlag ins Gesicht“: Englischer Verband nach Rassismus-Urteil unter Beschuss

Die britische Anti-Diskriminierungs-Organisation „Kick It Out“ hat die Strafe für einen Fußballtrainer wegen rassistischen Verhaltens als zu niedrig kritisiert. John Yems, ehemaliger Trainer des englischen Viertligisten FC Crawley Town, war vom englischen Fußballverband (FA) für 15 Monate gesperrt worden. Eine unabhängige Kommission war zuvor zu dem Schluss gekommen, dass sich Yems zwar mehrfach rassistisch geäußert habe, er sei aber „kein bewusster Rassist“. Die Entscheidung bezeichnete „Kick It Out“ in einer Stellungnahme auf Twitter als „einen Schlag ins Gesicht“ und einen „gefährlichen Präzedenzfall“.

Yems soll zwischen 2019 und 2022 wiederholt Kommentare über den ethnischen Hintergrund, die Hautfarbe, die Nationalität, die Religion und das Geschlecht seiner Spieler gemacht haben. So soll er unter anderem einen asiatisch-stämmigen Spieler einen „Selbstmord-Bomber“ genannt haben, hieß es nach Informationen der „Times“ in dem Bericht. Mehrere Spieler hatten sich über sein Verhalten beschwert.

Klub trennt sich vom Trainer ohne Angabe von Gründen

Daraufhin waren Ermittlungen eingeleitet worden, und der FC Crawley hatte sich – ohne Angabe von Gründen – von Yems getrennt, „in beiderseitigem Einvernehmen“, wie es offiziell hieß. Der 63-Jährige hatte einen Fall eingeräumt und war in elf weiteren für schuldig befunden worden.

Kommission sieht Yems nicht als einen „bewussten Rassisten“

Die diskriminierende Sprache, die in dem Bericht der Kommission deutlich werde, sei schockierend, teilte „Kick It Out“ nun mit. „Angesichts der Schwere der beschriebenen Vorfälle ist es sehr schwer zu verstehen, wie das Gremium zu dem Schluss gekommen ist, dass ‘Herr Yems kein bewusster Rassist‘ ist.

Diese Ansicht teilen wir nicht. Das im Bericht skizzierte Verhalten muss genau als das bezeichnet werden, was es ist, Rassismus und Islamophobie.“ Die FA äußerte sich zunächst nicht zu der Kritik. (dpa/yj)

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