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Bayern-Trainer Thomas Tuchel
  • Bayern-Trainer Thomas Tuchel kann wieder entspannter dreinschauen.
  • Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie

Ein Kuss von der Freundin und Pommes aus der Schale: Tuchel im Genießer-Modus

Thomas Tuchel war so richtig in Partylaune. Lachend ließ er sein weißes Serviettentuch über dem Kopf kreisen und naschte genüsslich an einer Schale Pommes, dann holte sich der vergnügte Trainer bei Lebensgefährtin Natalie ein sanftes Küsschen ab. Die dunklen Gedanken von Frankfurt schienen im Ballsaal des noblen Kimpton Clocktower Hotels in Manchester wie weggeblasen, an Tisch 19 reiften bei Tuchels Sitznachbar Jan-Christian Dreesen sogar zarte Titelträume.

„Wir haben die Gruppenphase bravourös bestanden und gezeigt, dass wir einer der großen Klubs sind, die zu Recht Ambitionen auf den Sieg haben“, rief der Vorstands-Boss des FC Bayern bei seiner Bankettrede kurz vor Mitternacht. „Das“, betonte er selbstbewusst, „wollen wir in der nächsten Runde auch beweisen!“ Komme, wer wolle. „Ihr, liebe Mannschaft“, fuhr Dreesen fort, „habt gezeigt: Wir sind immer da in der Champions League!“

Auslosung am Montag – Starke italienische Gegner möglich

Damit traf er auch den Nerv der Stars, die den Liga-Frust bei Putenbrust Ballotine und gebratenem Seebarsch verdauten. „Mit unserer Mannschaft“, schwärmte Kapitän Manuel Neuer nach dem überzeugenden 1:0 (0:0) bei Manchester United, „können wir alles erreichen“, auch „das große Ziel“ – das Finale am 1. Juni in Wembley.
Zunächst aber geht es im Februar und März für den souveränen Sieger der Gruppe A im Achtelfinale gegen einen Zweitplatzierten. Bei der Auslosung am Montag (12 Uhr) in Nyon liegen unter anderem Vorjahresfinalist Inter Mailand, der italienische Meister SSC Neapel oder die PSV Eindhoven im Topf.

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Voraussetzung, um diese Gegner auszuschalten und erstmals seit dem Triumph 2020 auch das Viertelfinale zu überstehen, ist laut Neuer jedoch, dass die Bayern sich keinen weiteren Blackout wie in Frankfurt erlauben. Der Coup sei nur möglich, „wenn wir so beherzt spielen und nicht denken, dass es von alleine geht“, betonte er.
Das gilt auch für den anspruchsvollen Jahres-Schlussspurt in der Bundesliga mit dem Topspiel gegen die Himmelsstürmer des VfB Stuttgart am Sonntag und zum Abschluss beim VfL Wolfsburg. Der VfB, warnte Neuer, hat „das Momentum, ein sehr gutes Team, das gut zusammengewachsen ist, und einen Top-Trainer. Das ist ein sehr ernstzunehmender Gegner“.

Neuer lobt Kimmich für „top Leistung“

Die Bayern aber, meinte er, hätten aus den Fehlern von Frankfurt „gelernt“, mit einer „stabilen Achse“ überzeugt und die „Basics“ gezeigt, die es immer brauche. Tuchel lobte die „Energie und Intensität“ gegen einen Gegner, der aber nur dem Namen nach top war. Egal. „Heute waren wir wieder da!“, rief Dreesen: „Das ist das, was wir vom FC Bayern kennen.“

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Und so war Tuchel „stolz“ auf sein Team um Edeljoker Thomas Müller, der den Siegtreffer von Kingsley Coman (70.) kurz nach seiner Einwechslung mit eingeleitet hatte. Der Routinier gab danach mit einem Lächeln im Gesicht vor der Gästekurve den Vortänzer zum Evergreen „Europapokal“.

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Auch Mittelfeldchef Joshua Kimmich, in den vergangenen Monaten immer wieder hart kritisiert, hüpfte fröhlich mit. „Er hat eine top Leistung gezeigt“, meinte Neuer, „da kann man auch mal loben.“ Manchester, fasste Dreesen zusammen, „war echt ’ne Reise wert“. Rückkehr auf die Insel nicht ausgeschlossen – am liebsten im Juni. (sid/mg)

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