Schiedsrichter Tobias Stieler stand im Relegationsspiel zwischen Braunschweig und Saarbrücken häufiger im Mittelpunkt.

Schiedsrichter Tobias Stieler stand im Relegationsspiel zwischen Braunschweig und Saarbrücken häufiger im Mittelpunkt. Foto: imago/Susanne Hübner

„Ein bisschen deplatziert“: Schiri-Wut nach Relegations-K.o.

Eintracht Braunschweig hat sich in einem Verlängerungs-Krimi den Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga gesichert. Die Niedersachsen erkämpften im Relegations-Rückspiel gegen den Drittliga-Dritten 1. FC Saarbrücken ein 2:2 (0:2, 0:0) nach Verlängerung und bleiben nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel auch im vierten Jahr in Folge zweitklassig. 

„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle“, sagte der Braunschweiger Geschäftsführer Benjamin Kessel bei Sat.1. „Ob verdient oder nicht: Wir stehen in der 2. Bundesliga.“

Florian Krüger (66.) mit einem verwandelten Handelfmeter und Kai Brünker (83.) ließen den FCS am Aufstieg schnuppern. Am Ende reichte es jedoch nicht für die Zweitliga-Rückkehr nach 19 Jahren, weil in der Verlängerung der ehemalige Saarbrücker Fabio Di Michele Sanchez (105.+2) und Rayan Philippe (120.) für die in Überzahl spielenden Gastgeber trafen. Calogero Rizzuto (90.+1) hatte in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit die Gelb-Rote Karte gesehen. 

Schwartz sauer auf Stieler

Und genau über zwei dieser entscheidenden Szenen regte sich Saarbrückens Trainer Alois Schwartz nach dem Spiel auf. Der Platzverweis hat „uns wieder ein bisschen aus dem Spiel“, sagte der unterlegene Coach. „Für sowas Gelb-Rot zu geben, ist bitter für uns.“ Und auch die lange Nachspielzeit in der ersten Hälfte der Verlängerung, in der dann auch das erste Tor für Braunschweig missfiel dem Trainer. „Er zeigt eine Minute Nachspiel an und lässt 2:30 Minuten spielen“, kritisierte Schwartz die Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Stieler. „Das ist für uns richtig bitter. So wenig Fingerspitzengefühl, das finde ich einfach ein bisschen deplatziert.“

Schwartz‘ Spieler war da noch in Trauer: „Wir hätten uns in die Geschichtsbücher eintragen können und wir wollten es den Fans schenken. Entschuldigung an die Fans, dass wir es nicht geschafft haben nach 19 Jahren zurückzukehren“, sagte Saarbrückens Torschütze Brünker: „Das Hinspiel hat uns das Genick gebrochen.“

Braunschweig tauschte vor der Relegation den Trainer

Die Braunschweiger Vereinsführung darf sich somit bestätigt fühlen: Unmittelbar vor der Relegation hatte sich der Klub von Trainer Daniel Scherning getrennt. Stattdessen führte Marc Pfitzner das Team in die zwei Do-or-Die-Spiele gegen die Saarländer.

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Vor 22.605 Fans im ausverkauften Eintracht-Stadion kam in einem umkämpften Spiel erstmals Braunschweig gefährlich vor das gegnerische Tor. Sebastian Polter hatte am langen Pfosten die erste Einschussmöglichkeit (10.), dem Routinier versprang jedoch der Ball. FCS-Torhüter Phillip Menzel rettete anschließend gleich zweimal gegen Rayan Philippe (31.) und Johan Gómez (34.). Die Saarländer fanden in der ersten Hälfte offensiv kaum statt. 

In Überzahl: Braunschweig gleicht in Verlängerung aus

Auch in Hälfte zwei war der BTSV, der in den vergangenen drei Zweitliga-Jahren nie besser als Platz 15 gewesen war, zunächst die bessere Mannschaft. Gómez prüfte erneut Menzel (50.). Saarbrücken bekam nach einem Handspiel von Paul Jaeckel und dem VAR-Check einen Elfmeter zugesprochen. Krüger verwandelte. Die Gäste lauerten nun auf das Comeback und wurden stärker. 

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In der Verlängerung machte sich jedoch die Braunschweiger Überzahl bemerkbar. Saarbrücken erspielte sich selbst noch Chancen, scheiterte aber immer wieder an Braunschweigs Torhüter Ron-Thorben Hoffmann – und wurde am Ende ausgerechnet durch einen ehemaligen Spieler ins Tal der Tränen gestürzt. (sid/jhs)

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