Andries Jonker gibt Anweisungen an Esmee Brugts

Sogar in der Öffentlichkeit findet ein Schlagabtausch zwischen den niederländischen Spielerinnen und Trainer Andries Jonker statt. Foto: imago/Pro Shots

Dicke Luft bei Oranje: Frauen legen sich mit „Lame Duck“-Trainer an

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Andries Jonker nahm die historische EM-Niederlage an der Seitenlinie fast schon teilnahmslos zur Kenntnis. Vor dem brisanten Gruppenfinale brodelt es bei Oranje, die Spielerinnen legen sich nun gar schon öffentlich mit ihrem scheidenden Chef an. Mittelfeldspielerin Danielle van de Donk attackierte den in der heimischen Presse schon als „Lame Duck“ betitelten Bondscoach nach ihrem Bankplatz beim 0:4 (0:2) gegen England direkt.

„Ich hatte nach dem Spiel gegen Wales leichte Schmerzen in der Leiste“, sagte die 33-Jährige dem TV-Sender NOS: „Heute ging es mir gut genug, um von Anfang an zu spielen. Aber die Entscheidung war schon gestern getroffen worden.“ Jonker widersprach deutlich: „Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Wir hatten vorher mit dem Arzt und ihr besprochen: Sie könnte maximal 20 bis 25 Minuten spielen“, so der 62-Jährige.

Beerensteyn wegen Bankplatz bei Andries Joncker irritiert

Auch Bundesliga-Torschützenkönigin Lineth Beerensteyn zeigte sich von ihrem anfänglichen Bankplatz zumindest mal irritiert. Sie hoffe, „dass der Trainer den richtigen Weg findet, gegen Frankreich zu spielen. Denn wir müssen definitiv etwas anders machen“, forderte die Angreiferin vom VfL Wolfsburg deutlich.

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Der frühere Wolfsburger Coach und Kurzzeittrainer der Bayern sah derweil mehr das Team in der Pflicht. „Wir wollten mit viel Ballbesitz spielen und Druck auf England ausüben. Aber die Spielerinnen müssen diesen taktischen Plan natürlich auch ausführen“, kritisierte Jonker nach der höchsten EM-Niederlage von Oranje.

„An die Chance glauben“: Jonker wirkt wenig kämpferisch

Er mache „das nicht oft, dass ich die Optionen mit den Spielerinnen diskutiere“, führte er aus: „Wir waren überzeugt, dass das funktioniert, aber das hat es nicht.“

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Die Mannschaft müsse nun am Sonntag (21 Uhr/ARD und DAZN) gegen Tabellenführer Frankreich an ihre „Chance glauben“. Wenn nicht, sei es besser, „nicht anzutreten“, so Jonker wenig kämpferisch. Der niederländische Verband hatte bereits zu Jahresbeginn die Trennung von Jonker mit Turnierende verkündet, Nachfolger wird der aktuelle englische Co-Trainer Arjan Veurink. (sid/hen)

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