DFB-Expertin vor WM-Auftakt: „Deutschland gehört zum engsten Kreis der Favoriten“
Endlich dürfen die deutschen Frauen ins Geschehen der WM in Neuseeland und Australien eingreifen. Vier Tage lang lief das Treiben für die DFB-Auswahl nur im TV, am Montag (10.30 Uhr/ZDF) starten Alexandra Popp und Co. gegen Marokko ins Turnier. Eines, das möglichst lange gehen soll. Denn Deutschland zählt zu den Top-Favoriten auf den WM-Titel. Was das DFB-Team so stark macht und warum sie an den großen Triumph glaubt, erklärt TV-Expertin Julia Simic im Gespräch mit der MOPO.
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Endlich dürfen die deutschen Frauen ins Geschehen der WM in Neuseeland und Australien eingreifen. Vier Tage lang lief das Treiben für die DFB-Auswahl nur im TV, am Montag (10.30 Uhr/ZDF) starten Alexandra Popp und Co. gegen Marokko ins Turnier. Eines, das möglichst lange gehen soll. Denn Deutschland zählt zu den Top-Favoriten auf den WM-Titel. Was das DFB-Team so stark macht und warum sie an den großen Triumph glaubt, erklärt TV-Expertin Julia Simic im Gespräch mit der MOPO.
„Deutschland gehört zum engsten Kreis der Favoriten“, sagt Simic. Die 34-jährige Ex-Fußballerin (Bayern München, VfL Wolfsburg) dreht vor Ort einen weiteren Teil der Sky-Doku „Female Football around the World“ und ist neben Lothar Matthäus das Gesicht des Bundesliga-Topspiels. Noch am Sonntag machte sich Simic (zwei A-Länderspiele) selbst ein Bild beim Abschlusstraining in Melbourne. Ihr Eindruck? „Die Stimmung zum Turnierstart ist eine andere als während der sichtbar holprigen Vorbereitung. Ich traue dieser Mannschaft viel zu.“
Simic über Auftaktgegner: „In Marokko ist viel passiert“
Zum Start geht es in der australischen Metropole gegen Marokko. „Die unbekannteste Mannschaft der Gruppe“, wie Simic meint, aber: „Ein Gegner, den man sich zum Auftakt wünscht.“ Im Rahmen ihrer Sky-Doku hat die gebürtige Nürnbergerin einen guten Überblick über die Entwicklung des Frauenfußballs in anderen Ländern. Sie weiß: „In Marokko ist in den vergangenen Jahren viel passiert. Die Frauen werden besser gefördert, profitieren auch vom WM-Erfolg der Männer.“
Auf dem Level der deutschen Auswahl spielen die Nordafrikanerinnen allerdings nicht. Doch das war in der Vorbereitung vermeintlich auch gegen Vietnam (2:1) und Sambia (2:3) so und trotzdem tat sich das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mehr als schwer. Auch deshalb ist für Simic klar: „Es geht vor allem darum, gut ins Turnier zu kommen, spielerisch zu überzeugen und ein gutes Gefühl zu holen.“
Achtelfinale gegen Brasilien oder Frankreich
Denn nach dem Auftakt am Montag warten mit Kolumbien („spielen temperamentvollen Fußball“) und Südkorea („sind sehr diszipliniert“) zwei stärkere Gegner, ehe es dann bei gutem Ausgang der Gruppenphase bereits im Achtelfinale gegen Brasilien oder Frankreich geht. „Das ist natürlich ein Brett“, weiß auch Simic.
Doch auch dafür sieht die Experten die DFB-Frauen gewappnet. Und das hat auch einen Grund. „Unsere größte Stärke ist die Bank“, sagt sie. Jede Spielerin akzeptiere ihre Rolle, könne von außen aber jederzeit Einfluss auf das Spiel nehmen. „Eine Lea Schüller zum Beispiel hat kein Problem damit, hinter einer Alexandra Popp zu stehen, aber wenn sie reinkommt, dann wird sie brennen“, weiß Simic aus vielen Gesprächen mit ihren ehemaligen Kolleginnen.
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Doch neben den großen Joker-Qualitäten im DFB-Team spiele auch die Achse um Keeperin Merle Frohms, Marina Hegering, Lena Oberdorf, Lina Magull und eben Kapitänin Popp eine tragende Rolle. Auch an ihnen liegt es, wieder eine Euphorie zu entfachen. Trotz morgendlicher Anstoßzeiten sei das möglich. Das sagen nicht nur die Spielerinnen immer wieder, sondern auch Expertin Simic. Grundvoraussetzung dafür sei aber, „gut zu performen und möglichst weit zu kommen“. Dafür soll am Montag gegen Marokko der Grundstein gelegt werden.