Verhaltener Jubel bei der U-21 Nationalmannschaft nach dem Tor zum 2:1 Dzenan Pejcinovic

Verhaltener Jubel bei der U-21 Nationalmannschaft. Zittersieg gegen Nordirland lässt weiterhin auf EM-2027 hoffen. Foto: IMAGO / Nico Herbertz

Deutsche U21 duschte nach Sieg nicht im Stadion: „Trotzdem geil“

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Ihren Angstschweiß konnte die deutsche U21 erst mit Verspätung abwischen. „Wir duschen im Hotel, weil es hier nur eine Dusche gibt. Die Jungs haben sich ganz schnell einen Pulli angezogen“, sagte Antonio Di Salvo nach dem erzitterten 2:1 (0:1) in Nordirland über das ungewohnte Ambiente. Auch das Trainerbüro im liebenswürdigen Stadion The Oval sei reichlich eng gewesen, er habe kaum „die Füße ausstrecken“ können.

Und doch war Di Salvo begeistert. Von der altehrwürdigen Heimat des Ex-Meisters Glentoran, die „trotzdem geil“ sei und „viel Flair” versprühe. Und von seiner Mannschaft, die allen Widerständen getrotzt hatte. Und dazu zählte der DFB-Trainer ausdrücklich auch das Kreisklassen-Feeling: „Das darf man nicht unterschätzen, die Jungs sind anderes gewohnt.“

U-21 drohte lange die zweite Niederlage

Für eine Kabinenparty hätte also ohnehin der Platz gefehlt. Statt ausgelassener Freude herrschte aber auch so eher ein Gefühl der Erleichterung vor. Er sei während der Partie um Jahre gealtert, gab Di Salvo zu, schließlich drohte im Kampf um das EM-Ticket für 2027 lange Zeit die zweite Niederlage in Folge. Erst ein später Doppelschlag durch Assan Ouédraogo (78.) von RB Leipzig und Pejcinovic (83., Handelfmeter) vom VfL Wolfsburg drehte die Partie.

Antonio Di Salvo war mit der Leistung seiner Mannschaft gegen Nordirland - besonders in der ersten Halbzeit - unzufrieden. IMAGO/DeFodi Images
U-21 Nationaltrainer Antonio Di Salvo
Antonio Di Salvo war mit der Leistung seiner Mannschaft gegen Nordirland – besonders in der ersten Halbzeit – unzufrieden.

Er habe zur Pause „laut werden“ müssen, sagte Di Salvo, vier Tage nach dem 2:3 gegen Griechenland hätte eine weitere Pleite böse Folgen gehabt. So aber beträgt der Rückstand auf den Tabellenführer weiter drei Punkte und ist im Rückspiel noch aufholbar. Nur die Gruppensieger erreichen sicher die EM 2027 in Serbien und Albanien, bei der auch die Tickets für Olympia 2028 vergeben werden.

Verletzungsmisere in der Abwehr

In Belfast machte sich wie schon gegen Griechenland vor allem die Verletzungsmisere in der Abwehr bemerkbar. „Diese Länderspielmaßnahme war verrückt. Uns haben sieben Spieler in der Innen- und Außenverteidigung gefehlt – und alles Rechtsfüße“, sagte Di Salvo. Für die letzten Aufgaben des Jahres gegen Malta (14. November in Fürth) und in Georgien (18. November) hoffe er nun auf eine entspanntere Lage.

Dann gilt es vor allem, von Beginn an wach zu sein. Auch gegen die Nordiren geriet die deutsche Mannschaft durch Ruairi McConville (4.) früh in Rückstand. „Wir sind wieder sehr schlecht gestartet. Ich hoffe, es war das letzte Mal. Es war echt anstrengend“, sagte Abwehrspieler Tom Rothe von Union Berlin.

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Wie schon die A-Nationalmannschaft einen Tag zuvor musste die U21 somit viel Arbeit investieren, um drei Punkte aus Nordirland mitzunehmen. Und wie schon beim Team von Julian Nagelsmann wurde der Einsatz belohnt. „Im Großen und Ganzen haben wir es gut erledigt“, sagte Di Salvo und düste zurück ins Hotel. Den Angstschweiß abwischen. (sid/fw)

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