Deutliche Kritik von Ex-Referee: Bundesliga-Schiris „fühlen sich alleingelassen“
Nach der jüngsten Aufregung um einige falsche Schiedsrichter-Entscheidungen in der Bundesliga sieht Manuel Gräfe ein grundsätzliches Problem der deutschen Referees. Dieses liege allerdings bei der Führung um Lutz Fröhlich und Videoschiedsrichter-Chef Jochen Drees. Beide hätten es „offensichtlich in fünf Jahren“ nicht geschafft, „etlichen – meist eher jüngeren – Schiedsrichtern wesentliche Basics in der Analyse von Spielsituationen zu vermitteln“, sagte der langjährige Schiedsrichter Gräfe dem „Kicker“.
„Dafür sind aber nicht die Schiedsrichter verantwortlich zu machen, sondern die Schiedsrichterführung“, so Gräfe weiter. Mit Blick auf zuletzt mehrfach falsch bewertete Handspiele aber auch auf Fouls gelte: „Man muss sich die gesamten Bewegungsabläufe anschauen, um zu einem richtigen Strafmaß und einer korrekten Einordnung von Spielsituationen zu kommen.“
Bundesliga: Schiri Gräfe fordert klare Linie beim Videobeweis
Zugleich müsse aber „auch erst mal die Linie des VAR und die Schwelle des Eingriffes klarer definiert sein. Die ist bis heute von Jochen Drees – wie wir aktuell fast jede Woche sehen – offensichtlich auch den Schiedsrichtern nicht richtig vermittelt worden.“
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Insgesamt mangele es vielen Schiedsrichtern an „fachlichen Vorgaben“. Es fehlten „entsprechende Hilfestellungen, wie mir immer wieder von Schiedsrichtern und Assistenten mitgeteilt wird. Die Schiedsrichter fühlen sich alleingelassen.“ (sid/tw)