Daniel Didavi (l.) und Tanguy Coulibaly (r.) beim Training
  • Impfskeptiker Daniel Didavi (l.) beim Training des VfB Stuttgart
  • Foto: imago/Sportfoto Rudel

Einer der letzten Impfskeptiker: Bundesliga-Profi gerät ins Abseits

Daniel Didavi ist einer der letzten Impfskeptiker der Bundesliga. Der VfB-Profi setzt seine Karriere aufs Spiel.

Daniel Didavi, sagt sein Trainer Pellegrino Matarazzo, sei „ein authentischer Mensch“. Der 31 Jahre alte Profi vom Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart gibt sich demnach echt und unverfälscht – auch, was seine Impfskepsis angeht. Didavi ist einer der wenigen noch nicht gegen Corona immunisierten Spieler der Liga, die sich einer Impfquote von über 90 Prozent rühmt.

Der VfB Stuttgart steht weiterhin hinter Didavi

Vom VfB ist deswegen aber kein böses Wort zu hören. „Ich schätze ihn als Mensch und als Fußballer“, sagt Matarazzo. Die vielen jungen Profis im Team könnten vom erfahrenen Didavi lernen, „er kommuniziert auch mit den Jungs in der Kabine“. Öffentlich zu seiner Impfskepsis äußern möchte er sich nicht.

Wer sich wie die „Stuttgarter Nachrichten/Zeitung” in seinem Umfeld umhört, erhält ein anderes Bild als jenes des offenen Kommunikators. Rede man mit Didavi über die Impfung, heißt es, laufe man „gegen eine Wand“.


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Und so gerät der hochtalentierte Schwabe immer stärker ins Abseits. Bei einigen Auswärtsreisen darf er wegen der 2G-Regel nicht einmal mehr ins Hotel. Zum Rückrundenstart in Fürth stand er auch deshalb nicht im Kader, weil er Kontakt zu einer infizierten Person hatte und der VfB kein Risiko eingehen wollte – obwohl Didavi danach mehrfach negativ getestet worden war.

Daniel Didavi „maximal vorbildlich“

Weil er selbst den Kontakt meldete, lobte Sven Mislintat ihn als „maximal vorbildlich“. Auch der Sportchef will Didavi nicht verurteilen. „Ich bin klar dafür, sich impfen zu lassen. Aber es ist seine bewusste Entscheidung. Und die gilt es zu respektieren“, sagt er. Didavi habe „wie jeder andere die Chance“ auf mehr Einsatzzeiten.

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Für Matarazzo ist der ehemalige U21-Nationalspieler „immer eine Option“, doch in seinem System ist kaum Platz für ihn. Didavi kommt nur auf zehn Ligaspiele, ein einziges bestritt er über 90 Minuten.

Sein Vertrag läuft aus, ein Wechsel in die USA, von dem er einst träumte, ist wegen seines Impfstatus unmöglich. Ein Karriereende im Sommer scheint nicht ausgeschlossen. Didavi, sagt einer, der ihn gut kennt, „macht keine halben Sachen“. (dpa/lp)

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