„Dass die uns nicht an die Gurgel gehen“: In Bochum liegen die Nerven blank
Der VfL Bochum taumelt weiter durch die 2. Liga – und die Nerven liegen mittlerweile komplett blank. Gegen Fortuna Düsseldorf kassierte der Bundesliga-Absteiger mit dem 0:1 (0:1) bereits die fünfte Niederlage in Serie, steckt mit nur drei Punkten tief im Tabellenkeller und rangiert punktgleich mit Schlusslicht Magdeburg auf dem vorletzten Platz. Die Trennung von Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Dirk Dufner hat bislang keinerlei Wirkung gezeigt.
Schon nach vier Minuten folgte der erste Dämpfer: Florent Muslija flankte in den Strafraum, Cedric Itten verlängerte per Kopf, und Tim Oberdorf vollstreckte völlig frei stehend zur frühen Fortuna-Führung. Nach einer kurzen Unterbrechung wegen eines Flutlichtausfalls (18.) kämpften sich die Bochumer zwar in die Partie zurück und erspielten sich zahlreiche Chancen – doch der Ball wollte nicht ins Tor.
Bochum-Fans stellen die Spieler nach dem Abpfiff zur Rede
„Wir haben Chancen, aber kriegen den Ball nicht über die Linie. Wir müssen einfach dran bleiben, es hilft nichts“, sagte Kevin Vogt bei Sky. Stürmer Philipp Hofmann ergänzte: „Die letzte Überzeugung fehlt. Irgendwie will der Ball im Moment nicht rein.“

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Nach dem Abpfiff suchten die frustrierten Bochumer Profis den Dialog mit den Fans – eine Szene, die für Außenstehende nach einem Eklat aussah. Doch Flügelspieler Gerrit Holtmann stellte bei RTL klar: „Das ist doch nur nach dem Spiel, wenn das Resultat nicht stimmt. Wenn man sieht, was vor und in dem Spiel los war, dann haben sie uns nicht ausgepfiffen – ein paar Pfiffe hier und da sind ganz normal. Dass die uns nicht an die Gurgel gehen, ist großer Respekt.“
Gerrit Holtmann zeigt Verständnis für die Reaktion der Fans
Holtmann weiter: „Ich kann alles verstehen. Aber trotzdem stehen die immer noch hinter uns – und wir müssen in Lautern mal Resultate bringen.“

Auch RTL-Experte Max Kruse zeigte Verständnis für die schwierige Situation: „Das ist ein absolutes Scheißgefühl, dahinzugehen und sich anschreien lassen zu müssen. Die Fans sind enttäuscht, das kann ich nachvollziehen. Du probierst aber am Ende alles für das Trikot zu geben.“
Ex-HSV-Trainer Thione gewinnt sein Job-Endspiel
Ganz anders die Stimmung bei den Düsseldorfern. Nach dem 0:3-Debakel gegen Darmstadt meldete sich die Fortuna mit einem hart erkämpften Sieg zurück. „Eine Menge Last ist von mir abgefallen“, gestand Trainer Daniel Thioune. „Meine Mannschaft war fantastisch, hat sich in alles reingehauen und so viel Energie versprüht. Sie hat alles dafür getan, um dieses frühe 1:0 über die Zeit zu bringen.“
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Für den Ex-HSV-Trainer, für den das Spiel eine Art Endspiel um den eigenen Job war, ist der Sieg dennoch nur ein Anfang: „Das kann nur ein erster Schritt sein. Ich habe viele Spieler, die spät zu uns gekommen sind. Ich konnte im Sommer nicht im Detail mit dieser Mannschaft arbeiten. Ich habe es überschätzt und nicht gut daran getan, so laut zu schreien. So weit sind wir einfach noch nicht.“ (fa/sid)
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