Bamo Mohamed brachte den ETV mit seinem Tor auf die Siegerstraße.

Bamo Mohamed brachte den ETV mit seinem Tor auf die Siegerstraße. Foto: IMAGO/Niklas Heiden

„Das war Haus der Jugend gegen Haus des Geldes“ – Eimsbüttel bremst die Eisenbahn aus

kommentar icon
arrow down

Nach sechs Siegen zum Oberliga-Start hat sich der Eisenbahner TSV erstmals geschlagen geben müssen. Der Eimsbütteler TV entführte mit einem 3:1 (1:0) die Punkte vom Mittleren Landweg und schloss zum Spitzenreiter auf.

„Insgesamt war die Partie sehr ausgeglichen, aber wir haben aus unseren Topspielen gelernt und in den richtigen Momenten getroffen“, freute sich ETV-Trainer Can Schultz nach dem Erfolg.

Zu Beginn beider Hälften war seine Elf noch nicht ganz wach: Eisenbahns Ogechika Heil hob den Ball über ETV-Keeper Nathanael Sallah auf Nick Selutin, doch Juri Marxen klärte für die Eimsbütteler in höchster Not (1.). Selutin prüfte Sallah dann mit einem Fernschuss (8.), doch dazwischen hatte Merlin Sinanovic (3.) auch schon die Unterkante der Latte getroffen – das Spitzenspiel begann rasant, ehe sich die Waagschale zum Tabellendritten neigte.

Pauli bringt Eimsbüttel in Führung

Nach schnellem Antritt von Jean Francois De Chatrie Doegl auf der rechten Seite legte Josh Görtzen den Ball in den Lauf von Jon Pauli, der ihn im langen Eck versenkte (21.). „Das war ETV at its best“, geriet Schultz angesichts der Kombination ins Schwärmen und kündigte an: „Das spielen wir in der Videoanalyse rauf und runter!“ Die Eisenbahner deuteten danach immer wieder ihre Gefährlichkeit an, die beste Chance vor der Pause hatte aber der ETV: Ein abgefälschter Schuss von Marxen (41.) strich knapp am Tor vorbei. „In der ersten Hälfte haben wir viele zweite Bälle nicht bekommen“m bemängelte Eisenbahn-Coach Jan-Philipp Rose: „Deshalb haben wir zur Pause umgestellt und auch höher gepresst.“

Krasniqi trifft zum neunten Mal

Mit sehr schnellem Erfolg: Die Eimsbütteler Abwehr ließ ETSV-Goalgetter Erolind Krasniqi gleich zweimal aufs Tor schießen, der zweite Versuch saß – 1:1 nach 45 Minuten und 59 Sekunden durch das neunte Saisontor Krasniqis. Ein Freistoß von Nick Velutin zwang ETV-Keeper Sallah zu einer Faustabwehr (55.), doch nach einer dominanten ETSV-Anfangsphase wogte das temporeicher Spiel vor 270 Zuschauer:innen danach wieder hin und her.

Kopfball des Kapitäns entscheidet

Abdul Alassani (57.) traf für Eimsbüttel die Latte, Krasniqi (60.) setzte den Ball knapp am langen Eck vorbei. Kurz darauf trafen die Gäste: Kapitän Bamo Mohamed (63.) köpfte eine Ecke von Pauli zur erneuten Gästeführung in die Maschen. „Dass wir nach einer Standardsituation ein Tor kriegen, ärgert mich, zumal wir da eine gute Phase hatten“, bedauerte Rose.

Krasniqi (70.) versuchte es noch einmal, scheiterte nach einem Solo aber an Sallah – und dann ließ Eisenbahn-Keeper Tom Müller einen Schuss von Sinanovic (72.) durch die Hände rutschen. „Das war sinnbildlich für den Tag“, befand Rose.

Das könnte Sie auch interessieren: „Keine Nationalmannschaft!“ Schweinsteiger zerlegt die DFB-Stars

3:1 für Eimsbüttel – für den am Mittleren Landweg beliebten Mallorca-Schlager „Der Zug hat keine Bremse“ war zumindest für den Freitagabend Sendeschluss, auch weil die etwas reifere Spielanlage der jüngeren Mannschaft sich durchgesetzt hatte. „Am Ende gewinnt hier Haus der Jugend gegen Haus des Geldes“, resümierte Schultz angesichts der hohen Ambitionen der Eisenbahner, die mit einigen prominenten Verstärkungen den Sprung in die Regionalliga Nord anstreben.

Dassendorf könnte sich mit einem Sieg am Sonntag in Halstenbek an die Tabellenspitze hieven, dann wären alle drei Top-Teams der Hamburger Oberliga mit 18 Punkten gleichauf. Spannender kann ein Meisterschaftsrennen im September kaum sein. „Wir haken das ab und wollen die nächste Serie starten“, kündigte Rose einen Volldampf-Kurs seiner Eisenbahner an.

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test