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  • Dynamo Dresden (hier im Spiel beim FC St. Pauli) ist wegen zwei positiver Corona-Tests für 14 Tage in Quarantäne.
  • Foto: WITTERS

Corona-Quarantäne von Dresden: Wie unfair wird der Neustart der Bundesliga?

Da haben sie den Salat. Nicht komplett wie Kai aus der Kiste, aber in einem denkbar ungünstigen Moment erwischt Fußball-Deutschland die zweiwöchige Corona-Quarantäne des Profi-Kaders von Dynamo Dresden einigermaßen kalt. Welche Auswirkungen hat dies auf den geplanten Neustart?

„Im Konzept der DFL wurde an alles gedacht, man musste so etwas mit einkalkulieren“, erklärte St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann der MOPO. „Aber den Zeitpunkt hätte es jetzt nicht unbedingt gebraucht.“ Ein, zwei absolvierte Spieltage Vorlauf, einhergehend mit etwas Normalisierung der Dinge hätte er sich gewünscht, aber: „Wir wussten, dass das am Ende die zuständigen Gesundheitsämter regeln, das ist halt gelebter Föderalismus.“

Kühnert: „Ein Verein ist in der Lage, dass der ganze Spielbetrieb eingestellt werden muss“

Das Dresdener Szenario deckt allerdings auch eine Schwachstelle auf, wie Kevin Kühnert, Bundesvorsitzender der Jusos und stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD, anmerkte und mit nur einem Satz die Tür zum Spekulationsraum weit öffnete: „Ein Verein ist in der Lage, dass der ganze Spielbetrieb eingestellt werden muss.“

Dynamo Dresden würde von einem Saisonabbruch profitieren

Freilich ohne den Sachsen Boshaftes unterstellen zu wollen: Im konkreten Fall würde tatsächlich Dresden, aktuelles Schlusslicht, von einem Saisonabbruch, bei dem es keine Absteiger geben würde, profitieren. Und bei einer weiteren Quarantäne-Verordnung wäre Dynamo kaum mehr in der Lage, bis zum 30. Juni die ausstehenden neun Partien zu absolvieren.

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Martin Kind gibt eine Empfehlung an die DFL

Martin Kind, Boss von Hannover 96, Dresdens eigentlichem Auftaktgegner am kommenden Wochenende, verlangt darum auch, dass die DFL aktiv wird. „Die Frage ist, warum das Dresdner Gesundheitsamt bei einem wahrscheinlich vergleichbaren Vorfall eine andere Entscheidung getroffen hat als das Kölner die Tage zuvor“, sagte der 76-Jährige. „Ich empfehle, dass die DFL die notwendigen Fragen klärt und Entscheidungen trifft mit der Prämisse, die Saison auf jeden Fall zu Ende zu spielen.“

DFL-Boss Seifert: „Das bringt unseren Zeitplan nicht ins Wanken“

Schon jetzt wird’s kuschelig, was die noch verfügbaren Termine angeht, wenngleich DFL-Boss Christian Seifert betonte: „Das bringt unseren Zeitplan nicht ins Wanken. Wir haben Puffer, weil wir davon ausgegangen sind, dass es zu Verschiebungen kommen kann.“

Risiko für alle 36 Vereine identisch

Und auch von einer unfairen Situation für den betroffenen Klub will man nicht sprechen. „Alle 36 Vereine haben die DFL mit einem klaren Auftrag losgeschickt“, erläuterte Bornemann, dass das Risiko für alle Protagonisten identisch gewesen sei.

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