Sky-Expertin Julia Simic über Topspiel: „Das will Tuchel ganz sicher nicht“
Dortmund in der Tabelle vor den Bayern, Trainer-Beben in München, Länderspielpause – „es könnte keine bessere Konstellation für dieses Topspiel geben“, sagt auch Julia Simic (33), die als Sky-Expertin an der Seite von Lothar Matthäus am Samstag (18.30 Uhr) das Gipfeltreffen zwischen Bayern München und Borussia Dortmund analysieren wird, im Gespräch mit der MOPO. Einen klaren Favoriten hat sie dennoch.
Dortmund in der Tabelle vor den Bayern, Trainer-Beben in München, Länderspielpause – „es könnte keine bessere Konstellation für dieses Topspiel geben“, sagt auch Julia Simic (33), die als Sky-Expertin an der Seite von Lothar Matthäus am Samstag (18.30 Uhr) das Gipfeltreffen zwischen Bayern München und Borussia Dortmund analysieren wird, im Gespräch mit der MOPO. Einen klaren Favoriten hat sie dennoch.
Seit Saisonbeginn ist die ehemalige Profifußballerin und aktuelle Co-Trainerin der DFB-U17-Juniorinnen das neue Topspiel-Gesicht bei Sky. So sehr habe sie in dieser Spielzeit noch keinem Samstagabendspiel entgegengefiebert. Der Grund: „Es ist so viel Brisanz drin, es gibt so viele Themen drumherum“, sagt Simic.
Das größte Thema: der Trainerwechsel bei den Bayern. Thomas Tuchel wird statt Julian Nagelsmann auf der Bank des Rekordmeisters Platz nehmen. „Überraschend, und nur zum Teil nachvollziehbar“, wie Simic findet. Jedoch „hatte Nagelsmann auch 21 Monate Zeit, Konstanz reinzubekommen“.
Dass sich die Bayern-Bosse noch vor dem Duell mit Dortmund dazu genötigt sahen, auf der Trainerposition etwas zu verändern, „kann nun durchaus ein Vorteil sein, aber für Bayern ist jetzt auch der Druck da“, so Simic. Zeit habe man keine gehabt. Eine „Master-Aufgabe“ für Tuchel sei dieses Duell, dem schließlich nach Ostern auch das Hinspiel in der Champions League bei Manchester City folgt (11.4., 21 Uhr).
Sky-Expertin Simic sieht die Bayern im Vorteil
Doch bei all der Unruhe, die beim Tabellenzweiten aus München herrscht, sieht Simic die Bayern im Vorteil. Der Kader sei in der Tiefe einfach besser besetzt. Ausfälle könnten besser kompensiert werden. Und Dortmund drohen ein paar Spieler zu viel wegzubrechen. Simic dazu: „Es wird schon darauf ankommen, ob ein Brandt, ein Kobel oder ein Schlotterbeck dabei sein können. Dortmund kann diese Qualität an Spielern nicht so einfach ersetzen.“
Während Brandt zuletzt mit Muskelfaserriss fehlte, aber wieder trainiert, hat Kobel immer wieder mit Problemen am Oberschenkel zu kämpfen. Schlotterbeck reiste angeschlagen vom DFB zurück nach Dortmund.
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Heißt aber nicht, dass die Sky-Expertin der Borussia gar nichts zutraut. Im Wintertrainingslager in Marbella, als Simic mit ihren DFB-Juniorinnen ebenfalls vor Ort war, konnte sie bereits beobachten, dass „ein Schalter umgelegt wurde“. Zehn Punkte holte der BVB seitdem auf die Bayern auf, gab nur beim 2:2 auf Schalke Zähler ab. „Dortmund kann begeisternden Fußball spielen, ist defensiv viel stabiler geworden und ist voll im Aufwind“, sagt Simic, „ich hoffe, sie spielen selbstbewusst und mutig“.
BVB seit neun Jahren in München sieglos
Das wird auch nötig sein. Gab es in München für die Borussia doch zuletzt nur herbe Pleiten. Der letzte BVB-Sieg in der Allianz Arena (3:0) liegt fast genau neun Jahre zurück. Doch egal, ob der BVB erneut ohne Punkte aus der bayerischen Landeshauptstadt abreisen wird, „eine Vorentscheidung in der Meisterschaft wäre das nicht“, prognostiziert Simic. Dafür habe Bayern noch die Doppelbelastung mit der Champions League und der BVB könne sich gleichzeitig voll auf die Liga konzentrieren. Ein Wirkungstreffer für den derzeit so unruhigen Bundesliga-Riesen aus München wäre ein BVB-Sieg allerdings schon.
„Mit einer Niederlage will Tuchel ganz sicher nicht starten“, weiß auch Simic. Denn dann wäre Tuchels „Master-Aufgabe“ eine gehörige Nummer komplexer.