Die DFB-Frauen jubeln

Die deutschen Spielerinnen bejubeln den Siegtreffer von Klara Bühl (r.). Foto: picture alliance / Peter Schatz | Peter Schatz

Bühl erlöst DFB-Frauen: Deutschland gewinnt Halbfinal-Hinspiel in der Nations League

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Déjà-vu in Düsseldorf: Dank Klara Bühl haben die deutschen Fußballerinnen beim schnellen Wiedersehen mit Frankreich einen großen Schritt Richtung Nations-League-Finale gemacht. Nach Chancenwucher erlöste die Flügelspielerin (79.) die Auswahl von Bundestrainer Christian Wück beim 1:0 (0:0) im Halbfinal-Hinspiel. Deutschland geht mit Rückenwind in die nächste Neuauflage des EM-Viertelfinales am Dienstag (21.10 Uhr/ZDF) in Caen.

Vor dem Anpfiff zeigte das DFB-Team beim Mannschaftsfoto die Trikots von Lena Oberdorf und Giovanna Hoffmann als Geste an die Kolleginnen, die beide aufgrund von erneuten Kreuzbandrissen lange ausfallen. Giulia Gwinn gab vor 37.191 Fans im ersten Spiel nach der EURO erwartungsgemäß ihr Comeback nach einer Innenbandverletzung im Knie, die die Kapitänin im ersten EM-Spiel erlitten hatte.

Nicole Anyomi erhielt den Vorzug vor Lea Schüller

Insgesamt nur sechs Spielerinnen der Startelf aus dem Viertelfinale (6:5 i.E.) bot Wück auf, teils verletzungsbedingt: Im DFB-Tor vertrat Stina Johannes den wegen Knieproblemen fehlenden Frankreich-Schreck Ann-Katrin Berger. In der Innenverteidigung debütierte Camilla Küver.

„Sie hat in der Champions League bestätigt, dass sie es international gut hinbekommt und eine Alternative ist. Wir sind gespannt“, sagte Wück, der im Sturm Nicole Anyomi den Vorzug vor Lea Schüller gab, in der ARD. „Einsatzbereitschaft muss die Grundlage sein, jetzt wollen wir mit Ball mehr stattfinden“, erklärte der Bundestrainer, „und versuchen, unsere schnellen Spitzen in Szene zu setzen – und damit eben auch Nicole.“

Deutschland bleibt ein Elfmeter verwehrt

Und die kam beim mutigen deutschen Beginn nach nur 123 Sekunden auch gleich zum ersten gefährlichen Abschluss – auf Vorarbeit von Carlotta Wamser. Die EM-Entdeckung durfte auf dem rechten Flügel wirbeln, Jule Brand rückte dafür in die für sie ungewohnte Mitte. Die DFB-Elf präsentierte sich schwungvoll und verpasste durch Bühl (20.) nur knapp die Führung, musste aber auch defensiv immer auf der Hut sein. Erst Johannes, dann Kathrin Hendrich mussten gegen Delphine Cascarino und Kadidiatou Diani in höchster Not klären (22.). Überdies blieb Deutschland vor der Pause ein eigentlich fälliger Foulelfmeter verwehrt.

Auch die zweite Hälfte begann temporeich, auf Flanke von Gwinn köpfte Sjoeke Nüsken nur knapp am Tor vorbei (55.). Kurz nach einer weiteren vergebenen Chance (57.) war für Anyomi Schluss, Wück schickte Schüller aufs Feld. Auch für Gwinn war nach knapp einer Stunde Feierabend, sie machte Platz für Selina Cerci.


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Es entwickelte sich ein Schlagabtausch mit offenem Visier, auch Frankreich blieb gefährlich. Bühl traf mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze zur umjubelten Führung, bei der es blieb, obwohl die DFB-Frauen Chancen für deutlich mehr Treffer besaßen.

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„Es war ein super Spiel von uns“, lobte Kapitänin Giulia Gwinn. Das einzige woran es sehr gemangelt habe, sei die Effizienz gewesen. Eine Einschätzung, die Nationaltrainer Wück teilte. „Wir haben ganz viel gezeigt, was das Publikum begeistert“, sagte er und schränkte ein: „Einziges Manko: die Effizenz vor dem Tor. Ich habe mich maßlos geärgert, dass wir uns nicht früher belohnt haben.“ Das 1:0, befand er, sei angesichts der zahlreichen Chancen „viel zu wenig“. Siegtorschützin Bühl zeigte sich mit der Art und Weise des deutschen Spiels – defensiv weitgehend stabil und offensiv spielfreudig – zufrieden. Das tue „unglaublich gut“, sagte sie. Man habe gesehen, „was wir drauf haben, welchen Fußball wir spielen wollen“. Mit Blick auf das Rückspiel am Dienstag sagte Bühl: „Wir haben jetzt ein Tor Vorsprung, aber es wird harte Arbeit in Frankreich.“

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