Thomas Müller geht mit Wasser im Mund vom Platz

Thomas Müller erlebte am Dienstag einen emotionalen Champions-League-Abend. Foto: imago images/Kirchner-Media

„Bin hier nicht auf Farewell-Tour“: Müller blafft Reporter nach Bayern-Pleite an

Es war schon nach Mitternacht, als Thomas Müller nach der zeitaufwendigen Doping-Kontrolle mit einer „gewissen Enttäuschung, aber auch Zuversicht“ die Münchner Arena verließ. Von einer Kapitulation gegen die abgezockten Fußball-Profis von Inter Mailand war der 35-Jährige nach dem 1:2 (0:1) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League weit entfernt.

„Wir haben jetzt ein Tor Unterschied. Das ist im Fußball gar nichts. Das ist eine Aktion“, sagte Torschütze Müller in einer Mischung aus Entschlossenheit und Trotz. Er will nicht, dass seine Champions-League-Reise im Bayern-Trikot am kommenden Mittwoch in San Siro zu Ende geht, 45 Tage vor dem ersehnten Finale dahoam in der Münchner Arena, seinem Fußball-Wohnzimmer.

FC Bayern verliert Viertelfinal-Hinspiel gegen Inter mit 1:2

Beinahe wäre es am Dienstag doch noch ein Thomas-Müller-Abend geworden, nachdem der Angreifer bis zur 75. Minute auf seinen für viele Fans und auch Experten viel zu späten Joker-Einsatz warten musste. Trainer Vincent Kompany setzte nach dem Ausfall von Offensivstar Jamal Musiala nicht auf die Erfahrung des zweimaligen Champions-League-Gewinners, sondern er brachte Raphaël Guerreiro auf der Zehner-Position.

Pünktlich zum Wochenende erhalten Sie von uns alle aktuellen News der Woche rund um den HSV kurz zusammengefasst – direkt per Mail in Ihr Postfach.
Mit meiner Anmeldung stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Müller reagierte professionell auf die Entscheidung des Trainers. Er wollte auf keinen Fall seine Person und seine nach dem verkündeten Bayern-Abschied zum Saisonende besondere Situation zu sehr in den Fokus rücken. „Wichtig ist, dass ich das ausstrahle, dass es um das große Ganze geht“, sagte er.

Kompany ließ Guerreuro statt Müller von Beginn an ran

In seiner kurzen Einsatzzeit zeigte er nicht nur mit dem Treffer zum 1:1 in der 85. Minute, dass er dem Münchner Team immer noch viel geben kann – wenn ihn der Trainer lässt. „Er hat natürlich mit diesem Tor einen guten Moment für uns gebracht“, kommentierte Kompany. „Jede Entscheidung, die getroffen wird, war rein fußballerisch“, begründete der Trainer seine Aufstellung.

„Natürlich wissen wir, dass Thomas für uns immer eine wichtige Rolle spielt. In diesem Moment kommt er rein und schießt dieses Tor“, sagte Kompany. Und Müller hat noch mehr vor in den letzten Wochen als Bayern-Profi – damit konfrontierte er die Journalisten nach der Pleite deutlich. „Ich bin hier nicht auf einer Farewell-Tour“, blaffte er direkt nach dem Spiel voller Emotionen „Prime“-Reporter Sebastian Benesch an. „Ich bin Sportler“, stellte die FCB-Legende klar, ehe er wieder versöhnlichere Töne anschlug.

Das könnte Sie auch interessieren: Aber nicht beim FC Bayern: Ribéry plant nächsten Karriereschritt

Es fühle sich für ihn absolut nicht so an, „als wenn ich auf einer Abschiedstour bin. Wir sind mitten im Geschäft“, unterstrich Müller später in der Mixed Zone, als er die meisten Gefühle vom Spiel verarbeitet hatte. Und mit Blick auf das Rückspiel in einer Woche in Mailand verbreitete er ein „Wir-kriegen-das-hin-Gefühl“, als er sich auf dem Weg nach Hause macht. Seine Marschroute lautet: „Volle Kraft voraus!“ (dpa/mp)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test