Alarmierende Studie: Zahl der Verletzungen in Europas Top-Ligen stark gestiegen
Das zunehmend lauter werdende Wehklagen über die ungesund hohe Belastung der Profis ist offensichtlich ein Lamento mit Hintergrund: Neue Zahlen belegen, dass die Anzahl der Verletzungen in den fünf großen europäischen Fußballligen immens in die Höhe geschnellt ist. Laut der Studie des britischen Versicherungsmaklers Howden lag die Summe der Blessuren in der vergangenen Saison um 20 Prozent höher als in der Spielzeit zuvor.
Die englische Premier League (1231 Verletzungen, 938 in der Vorsaison) wies mit 219 Millionen Euro die höchsten Kosten auf, die Klubs in der Bundesliga (1205 Verletzungen, 902 in der Vorsaison) zahlten 82,77 Millionen Euro. 44 Prozent der Kosten entfielen laut der Studie dabei auf Meister Bayern München und Borussia Dortmund.
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Der Rechnung liegen die Ausgaben pro Tag für einen Spieler zugrunde, die mit der Anzahl der Ausfalltage multipliziert wurden. Der französische Meister Paris St. Germain wies mit über 40 Millionen Euro die höchsten Verletzungskosten aller Vereine auf.
PSG der Verein mit den meisten Verletzungskosten
Nach Ansicht der Spielergewerkschaft FIFPro müssen Strukturen geschaffen werden, um die Belastung der Spieler zu begrenzen. In diesem Jahr wird die Saison in den europäischen Ligen aufgrund der am 20. November beginnenden WM in Katar für einen Monat unterbrochen. In Frankreich geht es am 28. Dezember weiter, in Spanien rund um Silvester, in Italien am 4. Januar. Der große Profiteur dieser Terminhatz könnte am Ende die Bundesliga sein. Da die deutsche Eliteklasse erst am 24. Januar wieder in den Betrieb einsteigt, könnte die längere Erholungsphase für die im Europapokal verbliebenen Mannschaften ein großer Vorteil sein.
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Die neuen Zahlen sind Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Vor allem Jürgen Klopp argumentiert mit der stetig wachsenden Zahl an Ausfällen. „Es gibt nur eine Richtung, wohin das führt – und das ist gegen die Wand“, sagte der Teammanager des FC Liverpool zuletzt im „Kicker“. Nach Ansicht Klopps gibt es „zu viele unterschiedliche Interessenvertreter“, von denen „keiner an die Spieler denkt“. Doch der Fußball sei „nur richtig schön“, wenn die „Besten auf dem Feld sind“. (sid/dpa/pw)
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