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  • Die Ausschreitungen beim Berliner Derby kommen Hertha BSC und Union teuer zu stehen.
  • Foto: picture alliance/dpa

Berlin-Derby endete skandalös: DFB verdonnert Hertha nach Krawallen zu Rekord-Strafe

Berlin –

Es waren erschreckende Szenen, die sich am 2. November beim ersten Berliner Bundesliga-Derby zwischen Union Berlin und Hertha BSC (1:0) abspielten.

Immer wieder flog Pyrotechnik aus dem Gästeblock auf das Spielfeld und in Richtung gegnerischer Blöcke, Union-Keeper Rafal Gikiewicz (32) konnte nur mit großer Mühe einen Platzsturm verärgerter Union-Fans verhindern (hier mehr lesen). Jetzt hat der DFB mit drastischen Strafen auf das Krawall-Derby reagiert.

Hertha BSC muss nach Ausschreitungen 190.000 Euro zahlen

Hertha BSC muss dabei deutlich tiefer in die Tasche greifen, der DFB verdonnerte den Klub zu einer Rekord-Strafe von 190.000 Euro. Noch nie zuvor war in der Bundesliga eine höhere Geldstrafe für Fan-Fehlverhalten ausgesprochen worden. Während Hertha dem Urteil bereits zustimmte, steht eine Reaktion von Stadtrivale Union auf die Strafe über 158.000 Euro noch aus. „Wir prüfen den Antrag, das gehört zu unserer Sorgfaltspflicht“, sagte Union-Sprecher Christian Arbeit am Donnerstag.

Nach den Ausschreitungen war auch ein Geisterspiel als Strafe im Gespräch gewesen. „Wir wollen die Linie der Geldstrafen beibehalten, wann immer es vertretbar ist“, hatte Hans E. Lorenz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, gesagt: „In gravierenden Fällen kann aber auch weiterhin auf den Teilausschluss oder Totalausschluss zurückgegriffen werden.“

Drei Verletzte nach Ausschreitungen bei Berliner Derby

Bei den Ausschreitungen Anfang November wurden drei Personen verletzt. Ein Union-Fan sowie ein Zivilbeamter kamen durch aus dem Gästeblock abgefeuerte Leuchtraketen zu Schaden. Ein weiterer Beamter wurde im Zuge polizeilicher Maßnahmen leicht verletzt, verblieb jedoch im Dienst.

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Die Fans von Hertha BSC zündeten immer wieder Pyrotechnik und attackierten auch gegnerische Fans.

Foto:

picture alliance/dpa

Unions Torhüter Rafal Gikiewicz verhielt sich damals vorbildlich. Als nach Schlusspfiff vermummte Union-Anhänger das Spielfeld stürmten, stellte sich der Pole dem wütenden Mob mutig entgegen und verhinderte die nächste Eskalationsstufe. „Vielleicht hat er nach der Karriere einen neuen Job als Ordner“, hatte Mitspieler Robert Andrich danach scherzhaft gesagt.

Hertha-Fans und Union-Anhänger hatten Pyrotechnik gezündet

Wie der DFB nun ermittelte, hatten Herthas Fans zum Anpfiff drei Leuchtraketen abgeschossen, wovon eine im Zuschauerblock des Gegners gelandet war. In der 47. Minute der Partie hatten sowohl Hertha-Fans als auch Union-Anhänger jeweils rund 40 Bengalische Feuer und Blinker entzündet, woraufhin die Partie für etwa drei Minuten unterbrochen werden musste.

Nach Spielende schossen Herthas Fans zudem zwölf Leuchtraketen ab, neun davon auf das Spielfeld, teilweise direkt neben die Spieler und Betreuer. Drei Leuchtraketen wurden unter das Dach des benachbarten Heimblocks geschossen und fielen von dort brennend in den Innenraum.

Hier lesen Sie mehr zu den Vorkommnissen beim Berliner Derby zwischen Union und Hertha BSC

Union wurde zusätzlich vorgeworfen, dass vor dem Spiel etwa 150 Anhänger im Rahmen eines Einlasssturmes unkontrolliert ins Stadion eingedrungen waren. Zudem wurde im Zuschauerbereich des Heimteams ein großes Banner mit beleidigender Aufschrift gezeigt. (sid, bc)

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