Bei Wirtz alles nur „Show“? Giftpfeile aus Leverkusen – Bayern-Boss Eberl reagiert
Sportvorstand Max Eberl hat vor dem Meisterschaftsfinale des FC Bayern München auf angebliche Verkaufslisten beim deutschen Rekordchampion reagiert. Der 51-Jährige äußerte sich vor dem Heimspiel am Samstag gegen den FSV Mainz 05 deutlich zur Kaderplanung – und zu Vorwürfen aus Leverkusen.
„Wir werden uns auch punktuell wieder überlegen, was wir im Sommer tun können, ohne dass wir radikal durch diesen Kader aasen. Was ich immer lese: Raus! Raus! Und dann neu! Nein! Wir haben einen sehr, sehr guten Kader“, sagte Eberl in etwas lauterem Tonfall.
„Wir haben punktuell Spieler dazugeholt vor dieser Saison. Und wir haben die Verlängerungen erreicht, die wir erreicht haben“, sagte der Sportvorstand mit Blick auf schon erfolgte Vertragsverlängerungen mit Kapitän Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Jamal Musiala und Alphonso Davies. „Es sind noch einige offen, da werden wir uns Gedanken machen, wie wir sie finalisieren können oder auch nicht“, kündigte Eberl an.
Der aktuelle Stand bei Sané und Boey
Noch nicht endgültig geklärt ist etwa die Zukunft von Nationalspieler Leroy Sané, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Der 29-Jährige soll ein Angebot mit deutlich reduzierten Bezügen bis 2028 vorliegen haben. Eberl sagte, dass er in den nächsten Tagen nicht mit weiteren Verlängerungen rechne.

„Wir werden den Kader anpassen. Da gehört auch ein Stück weit der Verkauf dazu. Aber wer und wie, das machen wir im Hintergrund“, sagte Eberl. Etliche Akteure von Kingsley Coman über Minjae Kim bis Sacha Boey (24) werden als Verkaufskandidaten gehandelt, um Kosten zu senken und Möglichkeiten für Neuzugänge zu schaffen.
Für Abwehrspieler Boey, der Anfang 2024 für 30 Millionen Euro von Galatasaray Istanbul gekommen war, habe er keinen Anruf aus der Türkei bekommen, sagte Eberl auf Nachfrage. Galatasaray soll wieder an Boey interessiert sein.
Fernando Carro wirft Bayern eine „Show“ vor
Eberl hat derweil gelassen auf die jüngsten Vorwürfe aus Leverkusen im Transfergerangel um Florian Wirtz reagiert. „Ich habe nichts gesagt über Florian oder über das Werben“, sagte Eberl am Freitag und hob entschuldigend die Hände.
In der entscheidenden Saisonphase beim Konkurrenten Störfeuer zu legen, sei den Münchnern „in der Vergangenheit mal vorgeworfen“ worden, bekannte Eberl, aber: „Das tun wir gar nicht, wir wollen den sportlichen Erfolg haben, dann werden wir die Kaderplanung machen.“
Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro hatte zuletzt betont, es gebe „kein Angebot“ für Wirtz vom FC Bayern, dem er eine „Show“ vorwarf: „Die erzählen so viel, eigentlich gehört sich das nicht.“ Wirtz hat beim Werksklub einen Vertrag bis 2027.
Eberl reagiert auf Carro: „Tangiert mich nicht“
„Natürlich hat Fernando das Recht, das zu sagen, wenn ihn das stört“, meinte Eberl: „Wir leben in einer freien Welt, da kann man das äußern. Aber mich persönlich hat das nicht tangiert, weil ich in der Causa sehr zurückhaltend war.“ Eberl und Carro hatten sich in der Vergangenheit schon mal verbal attackiert, den Zwist inzwischen aber beigelegt.
Eberl verwies auch auf die Äußerungen der Aufsichtsräte Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge über Wirtz, „dass sie den Spieler sehr, sehr gut und einen tollen Spieler finden“. Er persönlich aber habe „den Ball immer extrem flach gehalten – und das ist weiter so. Wir kämpfen mit Leverkusen um die Meisterschaft.“
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Die Bayern können die Schale am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Mainz 05 zurück nach München holen. Sollte Titelverteidiger Leverkusen gegen den FC Augsburg patzen, stünde die 34. Meisterschaft des Rekordchampions mit einem eigenen Heimsieg fest.( dpa/sid/abl)
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