Jess Carter und Ann-Katrin Berger bei einer Gala

Jess Carter (l.) und Ann-Katrin Berger sind seit 2024 verlobt. Foto: imago/Future Image

Bei der EM: Verlobte von DFB-Heldin Berger rassistisch beleidigt

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Üble rassistische Anfeindungen und Hetze im Internet gegen einen Star der Frauen-EM! FIFA-Präsident Gianni Infantino hat Englands Nationalspielerin Jess Carter seine Hilfe versprochen.

„Wir stehen hinter Jess. Wir stehen hinter jeder Spielerin und jeder Einzelnen, die unter rassistischen Beleidigungen gelitten haben“, schrieb der Chef des Weltverbandes bei Instagram.

Carter ist die Verlobte der deutschen Keeper-Heldin Ann-Katrin Berger. Sie spielen beide zusammen in den USA für Gotham FC und wohnen im Großraum New York. Zuvor waren sie beide gemeinsam für Chelsea aufgelaufen. Seit 2024 sind sie verlobt.

Berger und Carter leben zusammen in den USA

Carter hatte zuvor öffentlich gemacht, dass sie seit Beginn der EM in der Schweiz vielfach rassistisch beleidigt worden sei. Es sei inakzeptabel, wegen des Aussehens oder der Herkunft angegriffen zu werden, teilte sie mit. Um sich zu schützen, wolle sie sich aus den sozialen Medien zurückziehen.

Jess Carter macht rassistische Beleidigungen öffentlich

Der englische Fußball-Verband kündigte an, mit der Polizei zu kooperieren, um die Verantwortlichen für derartige Hassverbrechen ausfindig zu machen. Infantino sagte dazu: „Wir bieten unsere Unterstützung bei allen weiteren erforderlichen Maßnahmen an und werden auch Daten weitergeben, damit geeignete Maßnahmen gegen die Täter ergriffen werden können.“

Carters Teamkollegin Lucy Bronze springt ihr zur Seite

Carters Abwehrkollegin in der englischen Nationalmannschaft, Lucy Bronze, berichtete: „Vor allem im Frauenfußball werden die Online-Beschimpfungen immer schlimmer.“ Das Team habe das Thema bereits vor Turnierbeginn diskutiert. Englands Stürmerin Alessia Russo sagte, dass sie sich von sozialen Medien fernhalte, weil die Anfeindungen zu viel Schaden anrichteten.

Jess Carter steht mit England im EM-Halbfinale . IMAGO / BSR Agency
Jess Carter im England-Trikot bei der Frauen-EM
Jess Carter steht mit England im EM-Halbfinale

Als Reaktion auf die jüngsten Vorfälle entschieden die Engländerinnen, sich vor dem Anpfiff nicht mehr hinzuknien. Die Lionesses hatten dies bei den EM-Spielen bislang getan, um auf Rassismus hinzuweisen. „Es ist offensichtlich, dass wir und der Fußball einen anderen Weg finden müssen, um gegen Rassismus vorzugehen“, hieß es in einer Teammitteilung. Vor dem Halbfinale gegen Italien am Dienstag (21 Uhr/ZDF) werden die Spielerinnen stehen bleiben.

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Das Team von Auswahltrainerin Sarina Wiegman hoffe, sich auf das Sportliche und den Kampf um den Finaleinzug konzentrieren zu können, während die Behörden gegen Rassismus vorgehen. „All jene, die hinter diesem Online-Gift stehen, müssen zur Verantwortung gezogen werden“, hieß es. (dpa/hen)

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