Ausraster beim DFB-Team: Bayern-Coach Tuchel stellt sich schützend vor Sané
Mit den DFB-Enttäuschungen hält sich Thomas Tuchel nicht auf. Das Bayern-Umfeld soll Sané, Kimmich & Co. helfen. Einen Erklärungsansatz für den Nationalteam-Frust liefert er aber auch.
Thomas Tuchel erwartet nach der Roten Karte für Leroy Sané bei der Fußball-Nationalmannschaft keinen Einfluss auf die Leistungen beim FC Bayern München. „Wir hängen uns jetzt nicht in die Analyse der Nationalmannschaft und des DFB. Das ist nicht unsere Verantwortung”, sagte der Trainer des deutschen Fußball-Serienmeisters am Tag vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim Tabellenvorletzten 1. FC Köln am Freitag (20.30 Uhr/DAZN). Verzichten muss Tuchel auf Matthijs de Ligt und Jamal Musiala nach Verletzungen.
Tuchel hat volles Vertrauen in Kimmich und Sané
„Wir versuchen eher, ein Umfeld zu geben, in dem sich die Spieler wohlfühlen, positiv sein können und neue, positive Energie tanken”, sagte der 50-Jährige. Die deutschen Nationalspieler waren nach zwei Niederlagen mit viel Frust zum Verein zurückgekehrt. Allen voran dürfte das für Sané, der beim 0:2 in Österreich die Rote Karte sah, und des zunächst auf der Bank sitzenden Joshua Kimmich gelten.
„Leroy hat mein volles Vertrauen und meinen vollen Schutz”, sagte Tuchel am Donnerstag. Normalerweise habe sich der Offensivspieler im Griff, diesmal habe er als TV-Zuschauer die Rote Karte kommen sehen, sagte Tuchel. Sané sei beim FC Bayern ebenso Schlüsselspieler wie Kimmich. Gerade in Phasen, in denen es für Spieler schwierig sei, sei das Umfeld wichtig.
Unabhängig von den Erfolgen der Nationalspieler aus verschiedenen Ländern sei das Feedback der Auswahltrainer, dass die Topspieler „müde sind, mental müde, emotional müde, erschöpft, physisch müde”, sagte Tuchel. Durch die EM im Sommer und mehr Spiele in der Champions League könnte die Entwicklung sich weiter verschlechtern.
Kritik am Spielkalender – und eine Warnung
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„Wenn es nicht im Sinne der Spieler ist, kann es nicht im Sinne des Spiels sein. Die Leute wollen die Besten spielen sehen, wollen sie mit Freude und Lust und einer Leichtigkeit Fußball spielen sehen”, sagte Tuchel. „Das ist mit dem Kalender und den Ansetzungen an der absoluten Grenze – wenn nicht drüber.” Der FC Bayern spiele etwa am Freitagabend, in England würde das Topspiel Manchester City gegen den FC Liverpool am Samstagmittag ausgetragen. (ms/dpa)