„Aufgeben gibt’s nicht!“ Deutsche Nationalspielerin spricht offen über Krebsdiagnose
Der Schilddrüsenkrebs. Die anstrengende Therapie. Diese nagende Ungewissheit. Ann-Katrin Berger musste auf die harte Tour lernen, all das auszublenden. Mit unbändiger Kraft und Zuversicht hat sich die Nationaltorhüterin den Traum von ihrer ersten WM-Teilnahme erfüllt. Weil Aufgeben für die Kämpfernatur keine Option ist.
„Ich habe zu meinem Körper gesagt: Ich entscheide, wann ich aufhöre, nicht mein Körper“, erzählt die Schwäbin mit bemerkenswerter Offenheit zu Beginn der zweiten Staffel der Dokumentation „Born for this“ (ZDF) von der niederschmetternden Nachricht im vergangenen Jahr, dass der Krebs zurückgekehrt war: „Ich war noch nicht bereit.“
Bergers zweite „erschreckende“ Krebsdiagnose
Während der EM im vergangenen Sommer in ihrer Wahlheimat England erhielt die Torhüterin des FC Chelsea die Schockdiagnose nach 2017 zum zweiten Mal. „Erschreckend“ sei es erneut für sie gewesen, „dass so etwas in deinem Körper wachsen kann, obwohl du dich nicht schlecht gefühlt hast“.
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Dann waren da die beunruhigenden Umstände: „Ich wusste, die Behandlung wird jetzt schwerer. Je älter du wirst, desto härter ist das für deinen Körper.“ Doch die 32-Jährige kämpfte sich ein zweites Mal durch die Therapie inklusive drei Tagen Isolation, „weil du einfach radioaktiv bist“ – gab Ende September ihr Comeback und erhielt rechtzeitig vor der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) gute Nachrichten von ihren Ärzten.
Voller Fokus auf den Fußball und die WM
„Für drei, vier Monate“ habe sie nun „wieder grünes Licht und werde nicht darüber nachdenken. Sondern jetzt ist einfach nur Fußball angesagt“, schilderte Berger ihren Gesundheitszustand bei einer Medienrunde vor der WM. Als Nummer zwei hinter Merle Frohms trainiert sie also tagtäglich mit dem Nationalteam in Wyong an der australischen Ostküste – beim Umgang mit der Krankheit spielen ihr Beruf, ihr Sport, ihre Leidenschaft, eine entscheidende Rolle.
„Fußball bringt mir richtig viel, weil ich einfach alles vergesse. Wenn ich auf dem Platz bin, habe ich in den zwei Stunden, die wir trainieren, nie irgendeinen anderen Gedanken“, so Berger. Obwohl die Restzweifel bleiben: „Man darf sich natürlich nicht zu sicher sein. Weil ich schon dachte, es ist vorbei. Und im siebten Jahr ist es leider zurückgekommen.“
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Und Berger hat dem Krebs nochmals die Stirn geboten. “Wenn du einen Fußballspieler fragen würdest, gibt es eine Option mit Aufgeben? Gibt’s nicht”, erklärt sie in der Doku: “Genau so habe ich das auch gesehen. (sid/mg)